Name: Sarah
Fahrerin seit: 2023
Lkw-Modell: DAF XF
Baujahr: 2021

Liebe Sarah, was transportierst Du denn derzeit?
Ich liefere Wärmepumpen und Zubehör direkt für die Firma iDM Energiesysteme GmbH aus. Dabei belieferte ich sowohl Privat- als auch Firmenkunden. Zu meinem Motorwagen gehört außerdem ein Drehschemelhänger.
Und was mach Deinen Lkw für Dich einzigartig?
Ich mag die Raumaufteilung meines Lkw sehr – es fühlt sich an wie eine kleine Wohnung. Außerdem finde ich das klassische ‚tededem‘-Geräusch meines Lkw recht amüsant - natürlich nur, wenn nichts Gröberes fehlt (lacht...). Außerdem liebe ich meine Blitzer, vor allem, um meine Kollegen auf der Straße zu grüßen.

Du bist nun seit 2023 mit dem Truck unterwegs. Wie kam es denn zu Deiner Berufswahl?
Schon als Kind bin ich viel und gerne mit meinem Vater mitgefahren, wodurch ich früh meine Leidenschaft fürs Fahren entdeckt habe. Ursprünglich habe ich die HLW-Matura abgeschlossen und insgesamt fünf Jahre Erfahrung im Büro gesammelt. Mitte 2023 suchte unsere Firma einen Fahrer – diese Gelegenheit habe ich genutzt und mich für den internen Wechsel entschieden. Bis heute bereue ich diese Entscheidung nicht, denn ich habe meinen Traumberuf gefunden.
Das sollte dann wohl genauso sein! Was würdest Du denn als Dein bisher schönstes Trucker-Erlebnis bezeichnen?
Als ich ein halbes Jahr in meinem Beruf war, bin ich zu einem Trucker-Treffen gefahren. Anfangs noch etwas unsicher, habe ich dort viele tolle Menschen kennengelernt, unter anderem meinen Partner, der mich auch heute noch begleitet. Außerdem habe ich sogar den Schneekettenmontier-Wettbewerb gewonnen, was mich natürlich unglaublich gefreut hat!
Wow – das war dann ja auf allen Ebenen wirklich ein ereignisreiches Erlebnis! Gibt es denn auch etwas, dass Dich am Berufsalltag aktuell besonders stört?
Fragen wie „Ist das Abladen nicht schwer für eine Frau?“ oder ob ich überhaupt mit dem großen Fahrzeug fahren könne, finde ich nicht so toll. Wieso sollte eine Frau das nicht können? Außerdem war ich schon so manches Mal verdutzt, wenn mich Kunden fragten, wo denn eigentlich der Fahrer sei – obwohl ich in Arbeitskleidung und mit Lieferschein in der Hand vor ihnen stand. Zum Glück passiert das aber eher selten!

Was wäre denn Dein persönlicher Ratschlag an Berufseinsteiger?
Einfach machen! In diesem Job hat man so viele tolle Kollgen mit jahrelanger Erfahrung, die einem immer gerne weiterhelfen. Fehler passieren – vielleicht fliegt auch mal ein Spiegel, aber auch dann gilt: Ohne Angst wieder weitermachen. Besonders wichtig ist es beim Hänger-Schieben, sich nicht mit anderen zu vergleichen. Jeder hat sein eigenes Lerntempo, und mit der Zeit gelingt alles – Übung macht den Meister.
Wie ernährst Du dich denn eigentlich während der Touren? Wo liegen die da Herausforderungen?
Das kommt ganz darauf an. Wenn Touren mit Übernachtung anstehen, schaue ich meistens, dass ich eine Jause dabeihabe – im Sommer gerne Salate, ansonsten Brot mit verschiedenen Aufstrichen usw. Wenn ich intern fahre, nutze ich meistens die Kantine unserer Firma. Ich versuche, auf eine halbwegs ausgewogene Ernährung zu achten, was unterwegs aufgrund der begrenzten Möglichkeiten leider nicht immer machbar ist.
Und wie darf man sich so einen Arbeitstag von Dir vorstellen?
Wenn ich eine Tour fahre, lade ich meistens am Freitag vor und starte am Montag in der Früh. Dann beliefere ich alle Kunden und anschließend wird noch vom Hänger auf den Motorwagen umgeladen. Meistens sind es Zwei-Tages-Touren – in diesen Fällen schlafe ich auch im Lkw, was ich wirklich gerne mache. Ansonsten fahre ich zwischen unseren Werken hin und her.

Möchtest Du denn euren Arbeitgebern etwas mitteilen?
Unser Beruf ist manchmal alles andere als einfach. Wir geben stets unser Bestes, doch es gelingt nicht immer alles auf Anhieb. Ein „Danke“ oder ein „Gut gemacht“ zwischendurch motiviert enorm – und freut uns wirklich.
Das ist ein schöner Ansatz! Hast Du in letzter Zeit auch eine neue Erkenntnis für Dich gewonnen?
Gut Ding braucht Weile – und „nur nit hudeln“. Ich habe mir lange Zeit mit meinem Drehschemelhänger schwergetan. Mein damaliger Vorgesetzter Toni hat mir immer gesagt, dass es irgendwann klappen wird. Ich dürfe nur nicht die Nerven verlieren, solle viel üben und Erfahrung sammeln. Und er hatte recht!
Gibt es ein besonderes Ziel, dass Du als Berufskraftfahrerin noch erreichen möchtest?
Sobald ich meinen Hänger wirklich gut im Griff habe, würde ich gerne einmal das Sattelfahren ausprobieren. Außerdem würde ich wahnsinnig gerne eine richtig weite Tour fahren – und mein Traumziel wäre dabei eindeutig Schweden.
Wir sind uns sicher, dass du beides umsetzen wirst! Sarah, vielen Dank für die tollen Einblicke!

