Gleich zwei Premieren im 1TRUCK-Testfuhrpark: Erstmals ist der neue Caddy eHybrid am Start, und dazu noch in der besonders vielseitigen Flexible-Version.
Hier trifft ein moderner Plug-in-Hybrid auf ein ausgeklügeltes Innenraumkonzept. Die Rückbank lässt sich im Handgriff nach vorne klappen und wird zur Trennwand hinter der ersten Sitzreihe. Einziger Haken: Das System bringt Gewicht mit. Mit 1.913 Kilogramm gehört der Flexible eHybrid nicht zu den Leichtgewichten.
Einer für alles
Beim Konzept ist sofort klar, für wen dieser Caddy gebaut wurde. Wer tagsüber Team und Material transportiert und abends Familie oder Freizeitgepäck bewegen will, findet hier die passende Lösung. Die dreisitzige Rückbank ist dabei das Kernstück. Aufgestellt wird der Caddy zum vollwertigen Fünfsitzer mit Pkw-Komfort. Nach vorne geklappt entsteht ein abgeschlossener Laderaum, der fast das Format des Caddy Cargo erreicht. In der Maxi-Variante passen sogar zwei Europaletten hinein, was den Flexible für leichte Verteileraufgaben besonders attraktiv macht.
Im Handumdrehen
Die Bedienung der Rückbank ist einfach und kraftsparend. Der Zugang zum Laderaum erfolgt über beide Schiebetüren oder das Heck. Gerade im Alltag, wenn Mitarbeiter und Material oft wechseln, spielt das Konzept seine Stärke aus. Aus dem Shuttle wird in wenigen Minuten ein Transporter. Diese Vielseitigkeit macht den Flexible für viele Betriebe interessanter als einen klassischen Kastenwagen.
Neuer Antrieb
Der Testwagen nutzt einen 1,5 Liter TSI, kombiniert mit einer E-Maschine. Zusammen stehen 110 kW und bis zu 350 Nm bereit. Geschaltet wird per sechsstufigem DSG. Das Zusammenspiel funktioniert unauffällig. Im Stadtverkehr fährt der Caddy meist leise und rein elektrisch an. Bei höherem Leistungsbedarf schaltet sich der Benziner dazu. Auf Landstraße und Autobahn liefert der Antrieb souveräne 150 PS, auch wenn 183 km/h Spitze im Nutzfahrzeugalltag kaum zählen.
Die nutzbare Batteriekapazität liegt bei 19,7 kWh, was rund 120 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglicht. Dazu kommen praxisgerechte Ladeoptionen: 11 kW AC an der Wallbox und bis zu 40 kW DC unterwegs. Wer aber nicht regelmäßig lädt, verschenkt Potenzial und fährt unnötiges Akkugewicht spazieren. Der Verbrauch überzeugt. Trotz hohem Autobahnanteil im Test: 6,4 Liter im Schnitt.
Auf Pkw-Niveau
Im Innenraum zeigt der Caddy, wie nah moderne Nutzfahrzeuge am Pkw liegen. Ein digitales Kombiinstrument ersetzt klassische Anzeigen. Das große Touchdisplay steuert Infotainment, Fahrzeugfunktionen und optional den Sprachassistenten IDA inklusive ChatGPT-Integration. Das serienmäßige Multifunktionslenkrad ist gut gelungen, die Bedienlogik nach kurzer Eingewöhnung klar. Ablagen gibt es reichlich. Die Sitzposition erinnert eher an einen Van als an ein Arbeitsgerät. Auch die Assistenzsysteme bringen den Caddy technisch auf Höhe aktueller Pkw.
Moderat bepreist
Mit einem Einstiegspreis von 30.000 Euro netto in Standardlänge und rund 35.000 Euro für den Maxi ist der eHybrid kein Schnäppchen. Mit Flexible-Ausstattung, Assistenzpaketen, LED-Licht und großem Navi nähert man sich schnell Pkw-Van-Niveau. Dafür entfällt dank des niedrigen Verbrauchs die NoVA.
Fazit
Der Volkswagen Caddy Flexible eHybrid ist eine der vielseitigsten Optionen für Betriebe, die ein Fahrzeug für viele Rollen suchen. Lokal emissionsfreies Fahren, moderne Technik und die klappbare Bank-Trennwand-Konstruktion ergeben ein Angebot, das derzeit kaum Konkurrenz hat. Wer einen cleveren Flottenzuwachs plant, sollte ihn auf die Shortlist setzen.
