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Der eActros 600 – Sicherheitskonzept für das elektrische Zeitalter

Wenn es um Innovation im Schwerlastverkehr geht, gibt sich Mercedes-Benz Trucks nicht mit halben Lösungen zufrieden. Der eActros 600, setzt neue Maßstäbe – nicht nur in Sachen Reichweite und Effizienz, sondern vor allem bei einem Thema, das über Leben und Tod entscheiden kann: Sicherheit.

Bereits in der frühen Entwicklungsphase wurde ein umfassendes Sicherheitskonzept erarbeitet – mit einem Ziel: den Insassenschutz wie auch den Schutz des direkten Umfelds kompromisslos auf das elektrische Zeitalter auszurichten.

„Unser Anspruch war es von Anfang an, beim Thema Fahrzeugsicherheit keine Kompromisse zu machen. Gerade bei elektrischen Antrieben muss nicht nur der Insassenschutz stimmen – entscheidend sind auch Maßnahmen zum Schutz des direkten Umfeldes.“

Felix Pietler, Entwickler Passive Sicherheit bei Mercedes-Benz Trucks

Crash-Szenarien aus der Realität

Was wie eine technische Selbstverständlichkeit klingt, basiert auf akribischer Arbeit hinter den Kulissen. Die interne Unfallforschung analysierte reale Daten schwerer Lkw-Unfälle und übertrug sie gezielt auf die Konstruktion des eActros 600. Das Ergebnis: ein ganzheitliches Sicherheitskonzept, das besonders typische Aufprallszenarien im Schwerlastverkehr berücksichtigt – von der Front bis zur Seite.

„Der Test hat gezeigt: Die mechanische Belastung war hoch – aber unser Konzept funktioniert zuverlässig.“

Frank Müller, Leiter Unfallforschung & Passive Sicherheit bei Mercedes-Benz Trucks

Ein reales Beispiel verdeutlicht das: Bei einem umfangreichen Crash-Test in Neumünster (Schleswig-Holstein) wurde der eActros 600 einem seitlichen Aufprall mit über 50 km/h ausgesetzt. Trotz massiver Krafteinwirkung blieb das komplette Hochvolt-Batteriesystem unversehrt – ein technisches Ausrufezeichen für die Sicherheit der elektrischen Komponenten.

Schutz auf mehreren Ebenen

Das Fahrzeug wurde mit einer Vielzahl intelligenter Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet. Dazu gehören ein verstärktes Fahrerhaus und speziell entwickelte Energieabsorptionszonen im Vorderwagen. Diese leiten die Aufprallkräfte gezielt über crashoptimierte Strukturen ab und sichern so den Überlebensraum im Cockpit.

Auch beim Seitenaufprall zeigte sich die durchdachte Technik: Die Batteriemodule blieben dank der robusten Rahmenarchitektur ohne kritische Verformungen. Hinzu kommen modernste Rückhaltesysteme wie Airbags und Gurtstraffer, die bei allen Fahrzeugvarianten verfügbar sind.

Ein Blick hinter die Kulissen: Die letzten Minuten vor dem Crash

Was passiert eigentlich unmittelbar vor einem solchen Crashtest? Der Moment des kontrollierten Chaos ist akribisch vorbereitet. Sensoren werden installiert, Simulationen durchlaufen, jedes Detail wird justiert – bis zur letzten Sekunde.

„Besonders faszinierend sind für mich persönlich die letzten zwei bis drei Minuten vor dem Crash. Alles wird stiller als zuvor, eine konzentrierte Spannung liegt in der Luft.“

Christoph Berger vom Team Passive Sicherheit

Dann schlägt der Moment der Wahrheit: Mehr als eine Tonne Masse trifft den Lkw bei Tempo 50 – das elektrische Nervensystem bleibt dabei vollkommen stabil. Das zeigt: Das Hochvoltsystem wurde strengen internen Vorgaben hinsichtlich Isolation, Brandschutz und mechanischer Belastbarkeit unterworfen – und hat bestanden.

Nach dem Crash ist vor der Analyse

Nach jedem physischen Test folgt ein detaillierter Freigabe- und Analyseprozess: Spezialisierte Teams überprüfen, ob Hochvoltsysteme freigegeben werden können. Erst danach erfolgt der präzise Ausbau einzelner Komponenten, die mit Simulationsdaten abgeglichen werden.

„Die Ergebnisse bestätigen unsere Erwartungen klar, im Praxiseinsatz hätte hier keine Gefahr bestanden.“

Frank Müller, Leiter Unfallforschung & Passive Sicherheit bei Mercedes-Benz Trucks

Warum Mercedes-Benz auch nach Serienstart weiter testet

Trotz Serienstart bleibt Mercedes-Benz dem Prinzip der ständigen Optimierung treu. Physische Tests laufen weiter, auch mit bereits ausgelieferten Fahrzeugen. Die Erkenntnisse aus dem realen Feldeinsatz fließen zurück in die Weiterentwicklung – das schafft die Grundlage für kontinuierliche Verbesserung und die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen.

Dieses Vorgehen ist eng mit der unternehmensweiten Vision verknüpft: Vision Zero – das Ziel einer Welt ohne Verkehrstote.

Assistenzsysteme der neuesten Generation

Neben der passiven Sicherheit beeindruckt der eActros 600 auch durch seine aktive Sicherheitstechnik. Modernste Assistenzsysteme sorgen für zusätzliche Schutzschichten – für Fahrerinnen, Mitfahrerinnen und ungeschützte Verkehrsteilnehmer.

  • Active Brake Assist 6: Erkennt potenzielle Gefahren im 270°-Radius und leitet bei Bedarf autonom eine Notbremsung ein.
  • Active Sideguard Assist 2: Unterstützt bei Spurwechseln und Abbiegevorgängen.
  • Front Guard Assist: Überwacht den Bereich direkt vor dem Fahrzeug – etwa zum Schutz von Fußgängern.
  • Active Drive Assist 3: Ermöglicht teilautomatisiertes Fahren auf Autobahnen.
  • Attention Assist 2: Warnt vor Ermüdung oder Unachtsamkeit.

Ein weiteres Highlight: Das externe Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS). Damit der nahezu geräuschlose Elektro-Lkw im Straßenverkehr nicht überhört wird, erzeugt das System – je nach Fahrverhalten – künstliche Fahrgeräusche für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt. Das futuristische Klangbild wurde speziell für den Stadtverkehr entwickelt und passt zur Größe des Fahrzeugs.

eActros 600 – Innovation auf Rädern

Seit Ende 2024 ist der eActros 600 in Serie und inzwischen in mehr als 15 europäischen Ländern im Einsatz. Bereits vor dem offiziellen Marktstart überzeugte der E-Lkw auf langen Praxistouren, etwa bei der European Testing Tour mit über 15.000 Kilometern Strecke quer durch 22 Länder oder im Wintertest durch Nordeuropa.

Die Anerkennung folgte prompt: Der eActros 600 wurde zum „International Truck of the Year 2025“ gewählt – ein Ritterschlag durch Fachjournalisten aus ganz Europa.

Technologie mit Substanz

Der Name eActros 600 verweist auf die installierte Batteriekapazität von 621 kWh, die auf drei Batteriepakete mit je 207 kWh aufgeteilt ist. Das Herzstück bildet die LFP-Zelltechnologie (Lithium-Eisenphosphat) – bekannt für ihre hohe Zyklenfestigkeit und Sicherheit.

  • Reichweite: Bis zu 500 km ohne Zwischenladen – bei 40 Tonnen Zuggewicht.
  • Realistische Bedingungen: Die Reichweite basiert auf praxisnahen Fahrprofilen.
  • Über 1.000 km Tagesreichweite möglich – durch Zwischenladen während gesetzlicher Pausen.

Zudem ist der eActros 600 auf ein Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ausgelegt und bringt eine Nutzlast von etwa 22 Tonnen auf die Straße – bei nationalen Ausnahmen sogar mehr.

Vielseitigkeit für den Einsatz von morgen

Mit über 40 Modellvarianten bietet der eActros 600 Flexibilität für nahezu jeden Anwendungsfall. Kunden können zwischen zwei Fahrerhausgrößen, zwei oder drei Batteriepaketen, verschiedenen Radständen und Achsformeln wählen. Alle Varianten teilen die gleichen technologischen Kernmerkmale: die hocheffiziente elektrische Antriebsachse und die langlebige LFP-Batterietechnik.

05.11.2025

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