
Ein Greenfield-Projekt, fünf Jahre Entwicklungsarbeit, ein fester Platz im Markt: So könnte man den Weg von Holger Kauer bei der Wielton GmbH in Deutschland zusammenfassen. Doch das wäre zu nüchtern für eine Geschichte, die nicht nur von Zahlen, Zertifikaten und Kundenbeziehungen handelt – sondern von Aufbau im wörtlichsten Sinne. Von einem Mann, der kam, um zu gestalten, und nun geht, weil das Gestaltete für sich stehen kann.
Holger Kauer, bis dato alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer der Wielton GmbH mit Sitz in Trebbin bei Berlin, verabschiedet sich zum Oktober 2025 aus dem Unternehmen – nicht im Zorn, nicht aus der Not, sondern mit Blick nach vorne. Der Wunsch nach einer neuen beruflichen Herausforderung und persönlicher Weiterentwicklung gab den Ausschlag.
Ein Markt, viele Meilensteine
Als Kauer 2020 das Ruder übernahm, war Wielton auf dem deutschen Markt kaum mehr als ein ambitionierter Name mit polnischer Herkunft. Heute – fünf Jahre später – steht das Unternehmen als zertifizierter Aufbauhersteller auf Augenhöhe mit Größen wie Daimler Truck AG oder Iveco CNH Deutschland.
Was auf dem Papier nach Vertriebsarbeit klingt, war in Wirklichkeit ein intensiver Prozess:
Der deutsche Markt, bekannt für seine hohen Standards und seine geringe Geduld gegenüber Neulingen, wurde zum Prüfstein – und Holger Kauer zum Architekten eines Vertrauensvorschusses, der heute trägt.
Trebbin bleibt Taktgeber
Mit dem Abschied von Kauer endet eine Ära, doch nicht die Mission. Die Wielton GmbH bleibt mit ihrer Zentrale in Trebbin präsent – strategisch nahe an Berlin und gleichzeitig inmitten einer Region, die industrielle Bodenhaftung bietet. Die Herausforderungen am deutschen Markt bleiben bestehen: hohe Konkurrenz, stetig steigende Kundenanforderungen, verschärfte Nachhaltigkeitsziele. Doch das Fundament ist gelegt. Und wie bei jedem gut gebauten Auflieger zählt nicht nur die Zuladung, sondern auch das, worauf sie ruht.
Was bleibt, ist Handschlagqualität
Wielton selbst würdigt Kauer in seiner Abschiedsmeldung mit Dankbarkeit für Engagement, Führungsstärke und die Fähigkeit, komplexe Märkte zu durchdringen. Kein PR-Sprech, sondern ein ehrlicher Handschlag in Textform – so liest es sich jedenfalls.
Wer Kauer kennt, weiß: Dieser Schritt ist kein Abschied von Verantwortung, sondern eine Verlagerung. Wohin ihn der Weg führt, bleibt offen. Sicher ist nur: Wo auch immer das sein wird, dort wird nicht lange Stillstand herrschen.
Denn wer aus einem grünen Feld eine feste Größe macht, hat verstanden, was Wandel wirklich bedeutet.
