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Neues Lkw-Areal an der A5 bringt Entlastung – und Hoffnung

Karlsruhe – Wer nachts über die A5 rollt, kennt das Dilemma: Lkw an Lkw, parkend auf Standstreifen, Einfahrten, manchmal sogar auf Autobahnrampen. Es sind Bilder, die längst Normalität geworden sind – und die doch ein massives Sicherheitsrisiko darstellen. Deutschlandweit fehlen laut Branchenverbänden über 30.000 Lkw-Stellplätze. Für Fahrerinnen und Fahrer ist das längst nicht mehr nur ein Ärgernis, sondern ein täglicher Stressfaktor. Wer keinen sicheren Platz findet, muss improvisieren – oft zulasten der eigenen Ruhezeit und Sicherheit.

Messe Karlsruhe wird zur Raststätte der Zukunft

Ein Lichtblick kommt nun aus Karlsruhe: Die Messe Karlsruhe hat in Kooperation mit Bosch Service Solutions auf dem sogenannten Peter-Gross-Bau Areal ein modernes Lkw-Parkareal geschaffen – direkt an der wichtigen Verkehrsdrehscheibe A5/A8 und der Bundesstraße B36 gelegen. Was hier entstanden ist, geht weit über eine Notlösung hinaus. Es ist ein systematischer Ansatz zur Entlastung des Güterverkehrs – und eine durchdachte Alternative zum überfüllten Rasthof.

Rund 40 Stellplätze wurden eingerichtet, ausgestattet mit allem, was Lkw-Fahrer auf ihren oft tagelangen Touren benötigen: Sanitäreinrichtungen, Duschen, WLAN, Beleuchtung – und vor allem: Sicherheit. Ein hoher Zaun, Videoüberwachung sowie automatische Kennzeichenerkennung sorgen für kontrollierten, aber unkomplizierten Zugang. Hier findet statt Überforderung endlich Struktur.

Wir kennen die Anforderungen der Branche

„Mit der Nutzfahrzeugmesse NUFAM bieten wir alle zwei Jahre eine zentrale Plattform für die Branche und kennen die Anforderungen des Marktes sehr genau. Daher freuen wir uns besonders, der steigenden Nachfrage nach sicheren Lkw-Übernachtungsmöglichkeiten unweit des Dreiecks A8/A5 und unmittelbar an der B36 mit diesem Angebot begegnen zu können. Unser modernisiertes Freigelände bietet dafür die idealen Voraussetzungen; das digitale Buchungssystem von Bosch Secure Truck Parking gewährt die nötige Flexibilität, um Veranstaltungs- und Parkierungsgeschäft auf einer Fläche abbilden zu können. Damit nutzen wir das ertüchtigte Peter-Gross-Bau Areal mehrfach nachhaltig.“

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe

Die Entscheidung für das neue Stellplatzangebot sei deshalb kein Zufall, sondern eine logische Weiterentwicklung des bestehenden Infrastrukturverständnisses. Man nutze das Gelände nicht nur temporär für Veranstaltungen, sondern setze auf nachhaltige Mehrfachverwendung.

Dank der Plattform Bosch Secure Truck Parking können Stellplätze online reserviert und exakt in die Routenplanung integriert werden – per App, Webanwendung oder sogar direkt im Flottenmanagementsystem. Die Registrierung ist kostenlos. Die Technik dahinter ist modern, aber unspektakulär in ihrer Anwendung: Das Nummernschild wird bei Einfahrt erkannt, die Schranke öffnet sich automatisch. Kein Ticket, keine Wartezeit – einfach parken.

Bosch bringt Digitalisierung auf die Straße

Für Bosch ist das Projekt in Karlsruhe ein weiteres Beispiel dafür, wie digitale Services den Alltag auf der Straße verändern können.

“Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit der Messe Karlsruhe einen Partner in unserem Netzwerk haben, der die Lkw-Stellplatzproblematik mit den ihm bereits zur Verfügung stehenden Flächen aktiv angeht. Für die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer ist das neue Parkplatzareal an einem verkehrstechnisch so wichtigen Knotenpunkt eine erhebliche Entlastung im Berufsalltag.“

Dr. Jan-Philipp Weers, Director Bosch Road Services bei Bosch Service Solutions

Und er hebt einen weiteren Aspekt hervor: Die Lage. Karlsruhe liegt an einem der wichtigsten Verkehrsknoten Deutschlands. Wer aus Nord- oder Südeuropa kommt und über die A5 fährt, kreuzt zwangsläufig diese Region. Ein gut erreichbarer, sicherer Rastplatz kann hier mehr sein als nur eine bequeme Pause – er kann der Unterschied zwischen planbarer Tour und gefährlichem Improvisieren sein.

Sicherheit, Planbarkeit – und ein Stück Würde

Denn was leicht übersehen wird: Die Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer haben sich in den letzten Jahren nicht verbessert. Der Druck auf Liefertermine wächst, die Ruhezeiten bleiben gesetzlich vorgeschrieben, aber praktisch schwer einhaltbar. Wer seine Pausenzeit an einem Ort wie dem neuen Areal in Karlsruhe verbringen kann, hat nicht nur Ruhe – sondern auch ein Stück Würde zurückgewonnen.

Hier geht es nicht nur um Technik oder effiziente Logistik. Es geht auch um ein Zeichen: Trucker sind keine Störfaktoren im Verkehrsfluss – sie sind tragende Säulen der Versorgung. Und wer trägt, der braucht einen Ort zum Ankommen.

Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung?

Natürlich: 40 Stellplätze lösen kein nationales Infrastrukturproblem. Aber sie zeigen, was möglich ist, wenn Flächen smart genutzt, Partner vernetzt und Technologien intelligent integriert werden. Die Messe Karlsruhe beweist, dass man auch außerhalb der üblichen Autobahnraststätten neue Wege gehen kann.

Wenn künftig also ein müder Fahrer sein Gespann auf dem Gelände der Messe abstellt, dann nicht im Schatten eines Lkw-Events, sondern in einer ganz realen Pause – geschützt, versorgt, willkommen. Vielleicht ist es nur ein Parkplatz. Vielleicht ist es der Beginn eines Umdenkens.

27.10.2025

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