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Österreichs erster wasserstoffbetriebener Tiefkühlaufbau von Empl

Mit der Auslieferung des ersten wasserstoffbetriebenen Tiefkühlaufbaus auf einem Hyundai XCient Fuel Cell setzt Empl Fahrzeugwerk GmbH einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger Nutzfahrzeugtechnologie. Das innovative Fahrzeug wurde an die JuVe Automotion GmbH übergeben und wird künftig im Dienst des Tiroler Nahversorgers MPREIS stehen. Bereits zuvor hatte Empl Fahrzeuge mit Elektroantrieb für den Lebensmittelverteilerverkehr sowie E-Lkw mit Wechselsystemen geliefert. Mit dem aktuellen Projekt betritt das Unternehmen nun auch im Bereich Wasserstoffmobilität eine Vorreiterrolle in Österreich.

Technische Eckdaten des Fahrzeugs

Das ausgelieferte Fahrzeug ist ein dreiachsiger Hyundai FL XCient Fuel Cell 6x2-2LL, der mit einer liftbaren und hydraulisch gelenkten Hinterachse ausgestattet ist. Diese Konfiguration verbessert die Wendigkeit im städtischen Verteilerverkehr erheblich. Der Tiefkühlaufbau bietet eine Innenlänge von 8,55 Metern und verfügt über eine Ladebordwand. Die Reichweite des wasserstoffbetriebenen LKWs liegt bei bis zu 400 Kilometern – ausreichend für typische regionale Verteilerrouten, wie sie im Nahverkehrseinsatz üblich sind.

Grüner Wasserstoff aus Tirol: MPREIS als Wasserstoffpionier

Die MPREIS-Gruppe verfolgt seit dem Jahr 2022 eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie. In einer firmeneigenen Anlage wird dort grüner Wasserstoff produziert – ein Energieträger, der ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammt. Dieser Wasserstoff dient künftig nicht nur der Versorgung der eigenen Fahrzeugflotte, sondern wird auch externen Partnern für industrielle Anwendungen zur Verfügung gestellt. Der von JuVe strategisch eingeführte Wasserstoff-LKW ergänzt dieses Konzept ideal und ist ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung emissionsfreier Logistik.

Der Tiefkühlaufbau im Detail

Der von Empl entwickelte Tiefkühlaufbau basiert auf einem feuerverzinkten Stahlhilfsrahmen, der in Kombination mit einer leichten Kunststoffkofferbauweise eine hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Eigengewicht gewährleistet. Der isolierte Boden wurde mit einem Längsprofil-Aluminiumbelag ausgestattet, der gemeinsam mit den integrierten Verzurrschienen eine sichere und stabile Fixierung der Ladung ermöglicht.

Im Inneren des Aufbaus befinden sich Aufnahmen zur Montage abnehmbarer Laderaumtrenngitter. Ergänzt wird dieses modulare Raumkonzept durch hochwertige Sperrstangen aus rostfreiem Edelstahl, die eine flexible Einteilung des Laderaums erlauben. Um die Transportware zusätzlich zu schützen, wurden sowohl die Seitenwände als auch die Stirnwand mit robusten Rammschutzleisten versehen. Darüber hinaus ermöglichen integrierte Zurrschienen eine effiziente und sichere Ladungssicherung. Die Stirnwand wurde speziell verstärkt ausgeführt, um die Aufnahme von Wasserstofftanks zu ermöglichen – ein essenzielles Konstruktionsmerkmal im Hinblick auf das neue Antriebssystem.

Die elektrisch betriebene Carrier-Kühlanlage wurde in einer eigens dafür vorgesehenen Aussparung im oberen Aufbaubereich installiert. Sie wird vollständig über das bordeigene Wasserstoffsystem mit Energie versorgt und arbeitet somit emissionsfrei.

Hochwertige Ausstattung für den täglichen Einsatz

Am Fahrzeugheck befindet sich eine leistungsstarke Bär Ladebordwand mit einer Tragkraft von bis zu 2.000 Kilogramm. Sie verfügt über eine integrierte Abrollsicherung und ist mit einer lärmmindernden Spezialbeschichtung versehen, die den Geräuschpegel beim Betrieb reduziert. Der RamGuard-Anfahrschutz sorgt für zusätzliche Sicherheit beim Be- und Entladen. Dank der Doppelsteuerung lässt sich die Hebebühne flexibel bedienen, während die integrierte Zentralschmieranlage den Wartungsaufwand deutlich verringert.

Für einen sicheren Zugang zur Ladebordwandplattform wurde ein seitlich herausdrehbarer Aufstieg montiert. Ergänzt wird die Ausstattung durch einen Edelstahl-Werkzeugkasten, eine Rückfahrkamera sowie besonders helle Rückfahrscheinwerfer, die die Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen verbessern. Abgerundet wird der Aufbau durch eine dreiseitige Folierung im individuellen Kundendesign, die nicht nur funktional, sondern auch optisch überzeugt.

Zukunftsfähigkeit und Design

Der Hyundai XCient wurde sowohl für den Solobetrieb als auch für den Einsatz mit Anhänger konzipiert und ist somit vielseitig einsetzbar. Die gelungene Kombination aus modernster Technik, nachhaltigem Antrieb und durchdachter Aufbauarchitektur macht dieses Fahrzeug zu einem echten Vorzeigeprojekt für die Transportbranche in Österreich. Empl beweist mit dieser Entwicklung nicht nur technologische Kompetenz, sondern auch Innovationskraft und Flexibilität in der Umsetzung maßgeschneiderter Kundenlösungen.

Fazit: Ein neues Kapitel in der Nutzfahrzeugbranche

Mit dem ersten wasserstoffbetriebenen Tiefkühlfahrzeug Österreichs liefert Empl ein zukunftsweisendes Produkt, das Innovation, Umweltbewusstsein und Praxistauglichkeit miteinander vereint. In enger Zusammenarbeit mit Hyundai, JuVe und MPREIS ist ein Projekt entstanden, das beispielhaft für die Transformation der Nutzfahrzeugbranche hin zu emissionsfreien Lösungen steht – „Made in Austria“.

07.08.2025

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