Wer wie ich mit fünf Jahren zum ersten Mal ein Motocross unter dem Hintern hatte, weiß: Das Motorradfahren ist kein Hobby, es ist ein Lebensgefühl. Von der Motocross-Strecke bis zu den staubigen Feldwegen – Wendigkeit, Spritzigkeit und Kontrolle waren für mich immer das Maß aller Dinge. Und genau deshalb hat mir die Yamaha Ténéré 700 LOW ein breites Grinsen unter den Helm gezaubert.
Denn sie macht genau das, was eine echte Enduro können muss: Sie fühlt sich leichtfüßig an, lässt sich spielerisch um enge Kehren dirigieren und überrascht mit einer Spritzigkeit, die man ihr beim ersten Blick auf den 689-ccm-Reihen-Zweizylinder vielleicht gar nicht zutrauen würde. Klar, mit 73 PS und 68 Nm Drehmoment ist sie keine Rennsau, aber was sie hat, setzt sie effektiv um – und das mit einem Klang, der Lust auf mehr macht.
Technik, die fährt
Die Ténéré 700 LOW basiert technisch auf der regulären T7, bringt aber zwei entscheidende Unterschiede mit:
Weitere technische Highlights:
Komfort & Kontrolle – das neue Abenteuergefühl
Die abgesenkte Ténéré ist nicht nur für Neulinge interessant – sie spricht auch erfahrene Hasen an, die zwar nach wie vor gerne abseits des Asphalts unterwegs sind, aber eben auch nicht mehr jeden Wurzeltrail im Renntempo angehen. Mit dem tieferen Schwerpunkt, der aufrechten Sitzposition und dem relativ schmalen Tank, der zwischen den Beinen nicht aufträgt, vermittelt sie sofort ein sicheres, entspanntes Fahrgefühl.
Und der Windschutz? Überraschend gut. Die kleine Scheibe vorne nimmt den Druck vom Oberkörper, ohne dabei zu stören oder Turbulenzen um den Helm zu erzeugen. Auch bei flottem Autobahntempo (max. ca. 190 km/h laut Tacho) bleibt der Kopf stabil, der Körper entspannt.
Fazit
Die Ténéré 700 LOW ist nicht einfach eine „tiefergelegte Ténéré“ – sie ist eine durchdachte, eigenständige Version des Bestsellers, die ihre Zielgruppe kennt: Leute, die Abenteuer suchen, aber Komfort schätzen. Sie vereint Technik, Ergonomie und Fahrfreude in einem Paket, das für Anfänger ebenso geeignet ist wie für Veterane mit Cross-Genen. Wer einmal mit ihr auf Schotter abgebogen ist, wird verstehen, warum man manche Dinge erst später richtig zu schätzen weiß.