Der Geruch von Gummi, heißem Metall und italienischem Espresso liegt in der Luft. Turin zeigt sich an diesem Juniwochenende von seiner besten Seite: Himmelblau, mit Sonne satt und genug Platz für Legenden auf Rädern. Iveco feiert 50 Jahre, und wer glaubt, es handle sich um ein klassisches Branchenjubiläum mit Häppchen und PowerPoint, war nicht dabei.
Die OGR: Industrieheiligtum trifft Markenmythos
Der Veranstaltungsort ist klug gewählt: Die Officine Grandi Riparazioni – ein historischer Industriebau im Herzen Turins – wird zum Tempel für Ivecos Maschinen, Menschen und Mission. Wer hier durch die riesigen Hallen läuft, spürt sofort: Es geht um mehr als PS und Plattformen. Es geht um Haltung. Um das, was Iveco seinen „spirito in movimento“ nennt – diesen Drang, immer ein Stück weiter zu denken, zu fahren, zu bauen.
Vergangenheit auf der Bühne, Zukunft im Blick
Gleich am Eingang stehen sie: Ikonen mit Patina. Ein Turbostar aus den Achtzigern, ein Daily von 1978 – der erste seiner Art. Lkw-Geschichte zum Anfassen, flankiert von dem, was Iveco heute und morgen sein will: elektrifiziert, vernetzt, kompromisslos auf Effizienz getrimmt.
Im Mittelpunkt: die neue S-eWay Sattelzugmaschine – batterieelektrisch, 600 Kilometer Reichweite, gebaut für den Fernverkehr. Kein leises Flüstern, sondern ein Statement auf Rädern. Daneben: die vollelektrischen Transporter eJolly und eSuperJolly, geboren aus der Partnerschaft mit Stellantis Pro One. Sie zielen auf das urbane Herz Europas – leise, wendig, sauber. Die Botschaft: Iveco kann auch Stadt.
Der „Anniversario“: Maschinen mit Seele
Und dann ist da noch dieser Lkw, der alle Blicke auf sich zieht. Der Iveco S-Way „Anniversario“. Nur 250 Stück. Limitiert, gelabelt, liebevoll ausstaffiert bis ins Armaturenbrett. Leder, italienische Flagge, handverlesene Ausstattung. Er steht da nicht nur als Hommage – sondern als Denkmal. Für eine Marke, die weiß, wo sie herkommt. Und wohin sie will.
Reden mit Substanz – Gäste mit Profil
Auf der Bühne sprechen keine Werber, sondern Gestalter. Olof Persson, CEO, blickt nicht nur zurück, sondern nach vorne: ambitioniert, klar, fast herausfordernd. Alberto Alessi redet über italienisches Design, als wäre es ein Glaubensbekenntnis. Und Motorsportlegenden wie Riccardo Patrese und Dani Pedrosa erzählen, was Durchhaltewillen, Technikliebe und Präzision gemeinsam haben.
Auch bemerkenswert: Die Bühne gehört nicht nur den Großen, sondern auch den Iveco-Mitarbeitenden – den echten Helden dieser Geschichte. Ihre Familien sind eingeladen. Ihre Leistung wird sichtbar gemacht. Respekt auf Augenhöhe.
Und dann: Die Parade
Am letzten Tag fährt Iveco noch einmal auf – im wahrsten Sinne des Wortes. Sechzehn Fahrzeuge, von den 30ern bis heute, rollen durch das Zentrum Turins. Da ist alles dabei: vom staubgetriebenen 330 ANW Overland bis zum Ferrari-Zugpferd S-Way. Die Stadt applaudiert. Die Straßen gehören den Trucks. Und man merkt: Diese Marke hat nicht nur einen Platz im Markt, sondern im kollektiven Gedächtnis.
Fazit: Mehr als eine Show
Iveco hat mit 50xBeyond ein Ausrufezeichen gesetzt – für Technologie, für Tradition und für die Menschen, die beides verbinden. Es war eine Veranstaltung, die nicht nachwirkte wie ein PR-Event, sondern wie ein Moment echter Industriegeschichte. Hier ging es nicht nur um Nutzfahrzeuge. Hier ging es um Haltung auf Rädern.