Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite zu analysieren und stetig zu verbessern. Wenn Du fortfahrst, nehmen wir an, dass Du mit der Verwendung von Cookies auf 1truck.tv einverstanden bist. Du kannst den Analysedienst jederzeit deaktivieren. Weitere Informationen findest Du in unseren Datenschutzbedingungen.
VERSTANDEN
1Bus.tv Logo
Lupen Icon

MAN liefert ersten eTGX an Unterer Logistics

Wenn man an Tirol denkt, dann an Berge, Serpentinen, Andreas Hofer und gelegentlich an Transitdiskussionen. Dass sich ausgerechnet hier, in Kundl, der Startpunkt für einen leisen Umbruch befindet, hätte man nicht zwingend erwartet – und doch ist es so: Am 10. Januar 2025 wurde der erste MAN eTGX in Österreich übergeben. Der vollelektrische Fernverkehrs-Lkw wurde feierlich an das Familienunternehmen Unterer Logistics überreicht – samt Ladepark, Applaus und ambitionierten Plänen.

Ein Stromer für den Brenner

Der eTGX – das „e“ steht für elektrisch, aber auch ein bisschen für Evolution – ist kein Versuchsträger und kein Prototyp. Er ist da, bereit für den Alltag, und das nicht irgendwo, sondern auf der Route zwischen Kundl und dem Brenner. Und künftig vielleicht sogar bis nach Affi, kurz vor Verona. Eine Strecke, auf der bislang Diesel regierte – künftig fließt hier Strom. Emissionsfrei, versteht sich.

Die Firma Unterer Logistics, ein traditionsreiches Logistikunternehmen mit klarer Handschrift, macht Ernst. Mit dem ersten eTGX setzt Geschäftsführer Sepp Unterer nicht nur ein symbolisches Zeichen, sondern auch ein praktisches: Wer CO₂-frei fahren will, muss auch in Ladeinfrastruktur investieren. Der eigens errichtete Ladepark am Unternehmensstandort in Kundl beweist, dass man nicht auf andere warten will – man will gestalten.

Elektrisch. Effizient. Ergonomisch.

Was kann der eTGX? Eine ganze Menge. Ein aerodynamisch optimiertes Design trifft auf intelligente digitale Dienste wie MAN DigitalServices, die Wartung vorausschauend und Flottenmanagement präzise machen sollen. Die Fahrerkabine kommt leise, modern und ergonomisch daher – keine schlechte Idee in einer Branche, die händeringend nach Fahrpersonal sucht und mit Arbeitsbedingungen punkten muss.

Natürlich bleibt die Frage, wie viele Tonnen Reichweite und wie viel Ladezeit am Ende des Tages übrig bleiben – aber selbst hier schlägt MAN in dieselbe Kerbe wie andere Pioniere: Nur wer jetzt beginnt, sammelt Erfahrung für morgen.

Signalwirkung mit Symbolkraft

Die Übergabe war keine Randnotiz, sondern ein bewusst gesetzter Moment. In Zeiten, in denen Elektromobilität bei Pkw schon fast als Normalität gilt, hinkt der Schwerverkehr noch hinterher – und das nicht ohne Grund. Ladezeiten, Reichweiten, Infrastruktur – all das ist eine Herausforderung. Umso bemerkenswerter, wenn Unternehmen wie Unterer nicht lamentieren, sondern investieren.

Und MAN? Positioniert sich damit klar als Gestalter, nicht nur als Beobachter. Der Konzern, Teil der TRATON Group, ist sich offenbar bewusst, dass die Karten im Güterverkehr gerade neu gemischt werden – nicht nur wegen Klimazielen, sondern auch wegen wachsender Konkurrenz aus Fernost.

Ein kleiner Schritt für MAN, ein großer für die Logistik?

Ob dieser erste eTGX ein Pionier bleibt oder zum Vorreiter einer ganzen Flotte wird, entscheidet sich auf der Straße. Dort, wo Strom auf Steigung trifft, wo Ladezeit auf Liefertermine prallt. Doch eins ist klar: In Kundl wurde Geschichte geschrieben – nicht laut, aber nachhaltig.

06.05.2025

DAS MAGAZIN FÜR TRANSPORT MANAGER

Magazin Icon
1TRUCK – Das Truck of the Year Magazin!

Werkverkehr, Transportunternehmen, Logistiker, Speditionen, Busunternehmen - sie alle haben Ladung zu managen und Personen zu bewegen.

Genau für diese Spezialisten, die ihren Fuhrpark effizient organisieren müssen, ist 1TRUCK das perfekte Informationsmedium.

Mediadaten

Bestellung / Abo