Wer auf der bauma 2025 wissen wollte, wohin die Reise im Spezial- und Schwertransport geht, kam an einem Stand nicht vorbei: Faymonville. Die Gruppe, zu der neben Faymonville selbst auch MAX Trailer und Cometto gehören, nutzte die Weltleitmesse in München, um zu zeigen, was technisch möglich ist – und wohin die Richtung im Segment der Schwerlasttransporteure geht.
Gewichtige Premiere
Schon beim Betreten des Standes war klar: Hier wird nicht gekleckert, hier wird klug kombiniert. Der neue MAX710 feierte in München Weltpremiere – ein Tieflader für höhere Nutzlasten, modular aufgebaut mit einem 2+4-Achs-Setup samt Baggerbrücke. Die Kombination aus kompaktem Design und kurzer Gesamtlänge sticht ins Auge – genau wie der Fokus auf Wirtschaftlichkeit: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, solide Technik, durchdachte Ausstattung.
Der MAX710 ist kein Einzelkämpfer. Mit dem MAX100 präsentierte MAX Trailer einen teleskopierbaren Semitieflader mit Rad- und Löffelstielmulden – gemacht für den flexiblen Baustelleneinsatz. Und mit dem MAX510 rundete ein 2-Achs-Tiefbett mit Luftfederung das MAX-Trio ab – ein Portfolio, das sich nahtlos in die Anforderungen der Baubranche einfügt.
Modularität auf einem neuen Level
Bei Faymonville selbst war der Star eindeutig das CombiMAX PA-X System. Ausgestellt wurde die maximal mögliche Kombination – ein 12-Achser mit Joker-Achse und doppelt teleskopierbarer Ladefläche. Das Ergebnis: über 41 Meter Länge bei voller Nutzlast und einer Ladehöhe von nur 790 mm. Nutzlast? Je nach Achslast und Zugmaschine über 120 Tonnen, technisch sogar bis zu 150 Tonnen möglich. Wer solche Werte im Einsatz braucht, weiß, was dahintersteckt – und was es kostet, wenn Technik nicht funktioniert.
Neben dem Technik-Schwergewicht gab es auch clevere Details zu entdecken. Etwa die MultiMAX 4-Achs-Version mit hydraulischer Ladeflächenverbreiterung oder den 5-Achser mit Gummibelägen zur verbesserten Ladungssicherung. Bewährte Technik trifft hier auf praxistaugliche Lösungen – wie die Twin Axle II Einzelradaufhängung, die bei nur 780 mm Ladehöhe eine 12-Tonnen-Achslast erlaubt.
Spezialisiert und flexibel
Auch im Detail zeigt Faymonville Vielfalt: Der MultiMAX Plus bringt mit Gitterrostboden, flachem Auffahrwinkel und hydraulisch höhenverstellbarer Ladefläche die nötige Flexibilität für Hubarbeitsbühnen und kleine Maschinen. Der MegaMAX punktet mit Pendelachsen und einem Zentralträgerhals, der 25 Tonnen Sattellast locker wegsteckt. Und mit dem PrefaMAX Innenlader hat Faymonville ein Nischenprodukt im Gepäck, das in puncto Betonfertigteiltransport neue Maßstäbe setzt – teleskopierbar, lastverteilend, kompakt manövrierbar.
Leise Power für Schweres
Wer dachte, in Sachen Antrieb gäbe es keine Wahl mehr, wurde bei Cometto eines Besseren belehrt. Der Eco500 – erstmals in München gezeigt – kommt als modulare, elektrisch angetriebene Intralogistiklösung mit 670 mm Fahrhöhe, Joker-Achsen und Wendigkeit auf engem Raum. Ob diesel-, hybrid- oder vollelektrisch – Cometto liefert alle drei Varianten und antwortet damit auf gesetzliche und betriebliche Anforderungen.
Highlight für den Messebesucher: ein MSPE-Modul mit Elektroantrieb, 48-Tonnen-Achslast und +135°/-135° Lenkung – dazu schlauchlose Reifen, Aluminiumfelgen, kompakter PPU. Effizienz und Präzision in anspruchsvollen Einsatzfeldern waren hier nicht nur Schlagworte, sondern Realität.
Windkraft trifft Schwerlast
Ein echter Blickfang – im wahrsten Sinne – war der BladeMAX1000. Mit 1.000 Metertonnen Hubmoment der stärkste Bladelifter am Markt, montiert auf einem ModulMAX mit sechs Achsen. Wer moderne Windkraftanlagen montieren will, kommt an solchen Geräten nicht vorbei. Dank Neigungswinkel bis zu 84 Grad (je nach Modell) und patentierter Stabilitätskontrolle sorgt Cometto hier für Sicherheit auf den letzten Kilometern zum Windpark.
Kleiner Sensor, große Wirkung
Wirklich überraschend war aber ein Detail, das in keinem Prospekt groß aufleuchtet: Cometto bringt als erster Hersteller ein TPMS (Reifendruck-Kontrollsystem) für selbstfahrende Modultransporter. Bei einer 64-Achs-Kombination kann das die Prüfdauer von 13 Stunden auf eine Stunde senken. In Zeiten von Fachkräftemangel und Termindruck ein Gamechanger.
Fazit
Die Faymonville Gruppe hat auf der bauma 2025 nicht nur Produkte gezeigt – sie hat ein Statement gesetzt. In einer Branche, in der Präzision, Effizienz und Belastbarkeit zählen, präsentierte sich der Komplettanbieter als technologisch vorn und praxisnah zugleich. Ob Tieflader, Modultransporter oder Innenlader: Hier wird nicht nur transportiert – hier wird nachgedacht.
Ein Besuch, der hängen bleibt. Und Technik, die bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes.