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Volvo dominiert den E-Lkw-Markt in Europa und den USA

Wenn es um schwere Elektro-Lkw geht, dann macht Volvo Trucks so schnell keiner was vor. Seit fünf Jahren sind die Schweden in Europa unangefochten an der Spitze, und auch in Nordamerika mischen sie kräftig mit. Doch reicht das, um den Wandel zum emissionsfreien Transport wirklich voranzutreiben?

Volvo dominiert den E-Lkw-Markt – aber der ist noch klein

Fangen wir mit den Zahlen an: Ende 2024 hatte Volvo Trucks in Europa einen Marktanteil von satten 47 Prozent bei schweren Elektro-Lkw (ab 16 Tonnen). 1.970 Elektro-Lkw mit dem Volvo-Emblem wurden im vergangenen Jahr auf Europas Straßen neu zugelassen. Die wichtigsten Märkte? Deutschland, die Niederlande, Schweden, Norwegen und die Schweiz – wenig überraschend, denn dort hat der emissionsfreie Transport schon einen höheren Stellenwert als in manch anderem Land.

Auch in Nordamerika hat sich Volvo mit über 40 Prozent Marktanteil eine starke Position gesichert. Seit 2019 laufen in Göteborg und Gent E-Lkw vom Band, und mittlerweile stehen acht Modelle zur Auswahl. 4.800 Stück haben die Schweden weltweit bereits ausgeliefert. Auf den ersten Blick beeindruckend – aber wenn man bedenkt, dass Elektro-Lkw erst 1,3 Prozent des Gesamtmarktes in Europa ausmachen, wird klar: Der große Durchbruch lässt auf sich warten.

Langstrecke rückt in den Fokus

„Wir sind stolz darauf, den Wandel hin zu einem emissionsfreien Transport anzuführen. Wir verfügen über ein sehr starkes Portfolio an Elektro-Lkw für den Regional-, Stadt- und Baustellenverkehr. Unser nächster Elektro-Lkw wird längere Strecken von bis zu 600 Kilometern mit einer einzigen Ladung zurücklegen können“

Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks

Und tatsächlich: Volvo setzt weiter auf Expansion. Der nächste Elektro-Lkw aus Göteborg soll bis zu 600 Kilometer Reichweite mit einer einzigen Ladung schaffen. Das wäre ein echter Meilenstein, denn bislang sind E-Lkw vor allem im Stadt- und Regionalverkehr unterwegs – Langstreckenlösungen fehlen.

Doch damit E-Lkw massentauglich werden, braucht es mehr als nur eine größere Batterie. 

„Um den Übergang zu einem emissionsfreien Verkehr zu beschleunigen, reicht es nicht aus, Elektro-Lkw zur Verfügung zu stellen. Unsere Analyse zeigt, dass bis 2030 rund 40.000 Schnellladestationen entlang der europäischen Straßen benötigt werden, um eine potenzielle Flotte von 400.000 Elektro-Lkw zu unterstützen. Außerdem brauchen wir wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die den Betrieb von Elektro-Lkw für alle Transportunternehmen rentabel machen“

Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks

Aktuell? Liegt der Ausbau der Ladeinfrastruktur noch meilenweit hinter den Anforderungen zurück. Da muss man sich doch ernsthaft die Frage stellen, ob das wirklich der richtige Weg ist? Alleine die Produktion und Installation von 40.000 Ladestation verbraucht Unmengen an Co2, welches doch so dringend gespart werden sollte.

Wer kauft Elektro-Lkw?

Trotz aller Herausforderungen wächst der Bestand an E-Lkw. Die Volvo-Flotte hat mittlerweile über 140 Millionen Kilometer im Kundeneinsatz zurückgelegt. Immer mehr Transportunternehmen setzen auf Elektromobilität – doch es sind vor allem die großen Player, die sich das leisten können.

”Ich möchte allen Transportunternehmen, die als Vorreiter in Elektro-Lkw investieren, herzlich danken. Ich bin stolz darauf, dass Sie Volvo als Partner auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft gewählt haben. Ein besonderer Dank gilt auch unseren Marktpartnern, Zulieferern und Kolleginnen und Kollegen in der Volvo Group.“

Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks

Verständlich, denn jeder verkaufte E-Lkw bringt Volvo einen Schritt weiter. Aber die Realität sieht so aus: Die meisten kleineren und mittelständischen Betriebe können sich den Umstieg schlicht nicht leisten. Höhere Anschaffungskosten, unsichere Restwerte, fehlende Lademöglichkeiten – die Liste der Hindernisse ist lang.

Es braucht mehr als nur gute Lkw

Volvo liefert die Fahrzeuge – doch das allein reicht nicht. Eine intensive Zusammenarbeit und ein sinnvoller Dialog wird dringend nötig sein. Denn um den Wandel wirklich voranzutreiben, braucht es mehr als ambitionierte Pläne aus Schweden.

Drei Punkte sind entscheidend:

  • Ladeinfrastruktur – Ohne flächendeckende Schnelllader bleiben Elektro-Lkw eine Nischenlösung.
  • Wirtschaftliche Anreize – Die Gesamtbetriebskosten müssen für Transportunternehmen attraktiv sein.
  • Regulatorische Unterstützung – Öffentliche Förderprogramme und klare gesetzliche Rahmenbedingungen sind nötig.

Fazit: Guter Start, aber die Arbeit beginnt erst

Volvo Trucks hat sich als Vorreiter in der Elektromobilität etabliert. Die Marktführerschaft ist beeindruckend, doch sie täuscht nicht darüber hinweg, dass es noch ein langer Weg ist, bis schwere Elektro-Lkw eine echte Alternative im Transportgewerbe werden.

Die Technik entwickelt sich weiter, die Reichweiten steigen, und die Akzeptanz wächst – aber ohne einen schnellen Ausbau der Infrastruktur und wirtschaftlich sinnvolle Rahmenbedingungen bleibt Elektromobilität in der Transportbranche ein Premiumprodukt für Vorreiter. Volvo ist auf Kurs, aber der große Umbruch steht noch aus.

10.03.2025
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