Iveco hat zwei wasserstoffbetriebene S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen an BMW übergeben. Diese Übergabe ist Teil des europäischen H2Haul-Projekts, das von der Clean Hydrogen Partnership kofinanziert wird. Ziel des Projekts ist es, die Praxistauglichkeit und Skalierbarkeit von wasserstoffbetriebenen Lkw unter realen Einsatzbedingungen zu demonstrieren.
Ein Schritt in Richtung emissionsfreier Logistik
Das H2Haul-Projekt verfolgt das Ziel, Wasserstoff als alternative Energiequelle im europäischen Straßengüterverkehr zu etablieren. Dabei werden Feldtests mit verschiedenen Wasserstoffanbietern in unterschiedlichen geografischen Ökosystemen durchgeführt. Iveco setzt in diesem Rahmen insgesamt zwölf wasserstoffbetriebene Lkw an strategischen Standorten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz ein, um die Leistungsfähigkeit dieser Technologie im täglichen Betrieb zu erproben.
Die offizielle Übergabe der beiden Iveco S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen an BMW fand im Rahmen einer Veranstaltung am Leipziger BMW-Werk statt. Diese bot Einblicke in die ganzheitliche Nutzung von Wasserstoff entlang der Wertschöpfungskette – von der Logistik bis zum Einsatz im Fernverkehr. Parallel dazu wurden zwei neue Wasserstofftankstellen von TEAL Mobility in Leipzig und Hormersdorf eingeweiht, die eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Infrastruktur für den emissionsfreien Schwerlastverkehr spielen.
Iveco setzt auf Multi-Antriebs-Strategie zur Dekarbonisierung
Mit dem S-eWay Fuel Cell setzt Iveco seine Strategie zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs konsequent fort. Das Fahrzeug bietet eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, kann in weniger als 20 Minuten betankt werden und speichert 70 Kilogramm komprimierten Wasserstoff bei 700 bar Druck. Diese Eigenschaften machen es zu einer vielversprechenden Lösung für den emissionsfreien Fernverkehr.
Die neuen Sattelzugmaschinen transportieren künftig Bauteile zwischen Nürnberg und Leipzig. Iveco betrachtet Wasserstoff als zentrales Element der Dekarbonisierung schwerer Nutzfahrzeuge und entwickelt parallel weitere alternative Antriebe, um individuelle Kundenanforderungen zu erfüllen. Neben den Brennstoffzellen-Lkw arbeitet das Unternehmen an einem S-Way-Prototyp mit einem XCURSOR-13-Wasserstoff-Verbrennungsmotor von FPT Industrial sowie einem schweren seriellen Hybrid-Lkw mit einem Cursor-9-H2-Range-Extender. Beide Konzepte wurden auf der IAA Nutzfahrzeuge 2024 vorgestellt.
Wasserstoff als Zukunftstechnologie für den Schwerlastverkehr
Ein zentrales Element der BMW-Veranstaltung war die Präsentation der unternehmensweiten Wasserstoffstrategie. Dabei wurde erläutert, wie BMW Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette integriert – von der Produktion bis zum Fernverkehr. Experten gaben zudem detaillierte Einblicke in das H2Haul-Projekt und dessen Bedeutung für die Skalierbarkeit wasserstoffbetriebener Fahrzeuge.
Ein Highlight der Veranstaltung war die Eröffnung der neuen Wasserstofftankstelle von TEAL Mobility nahe dem BMW-Werk Leipzig. Dort wurde ein Betankungsvorgang an einem Iveco S-eWay Fuel Cell demonstriert. Besucher konnten zudem einen Iveco BUS E-WAY besichtigen, der bereits für einen emissionsfreien Shuttle-Service auf dem BMW-Gelände genutzt wird.
Die Übergabe der S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen und die parallelen Infrastrukturerweiterungen verdeutlichen das Engagement der Branche für nachhaltige Mobilität. Die enge Zusammenarbeit zwischen Fahrzeugherstellern, Energieanbietern, Verladern, Spediteuren und Institutionen zeigt, dass Wasserstoff eine entscheidende Rolle bei der Transformation des europäischen Straßengüterverkehrs spielen wird.