Das vierte Quartal 2024 hat erneut die Dynamik des europäischen Transportmarktes verdeutlicht. Wie das aktuelle Timocom Transportbarometer zeigt, stehen Transportunternehmen vor einer wachsenden Herausforderung: Während die Nachfrage nach Transportkapazitäten weiter steigt, wird das Angebot an Laderaum zunehmend knapper. Diese Entwicklung hat nicht nur die Preise in die Höhe getrieben, sondern auch logistische Engpässe auf stark frequentierten Routen verstärkt.
Kapazitätsmangel prägt den Markt
Das vierte Quartal des Jahres war geprägt von einer deutlich geringeren Verfügbarkeit an LKW-Kapazitäten, was sich insbesondere auf internationalen Hauptverkehrsachsen bemerkbar machte. Die Nachfrage nach Transportleistungen überstieg vielerorts das Angebot – ein Umstand, der Unternehmen zur Optimierung ihrer Logistikstrategien zwingt.
Besonders stark frequentierte Routen, darunter die Strecken:
verzeichneten ein signifikantes Wachstum bei den Frachtanfragen. Diese Strecken gelten traditionell als Wirtschaftskorridore mit hohem Transportaufkommen, und der Nachfrageanstieg unterstreicht ihre weiterhin hohe Relevanz für den europäischen Güterverkehr.
Sinkendes Frachtaufkommen auf ausgewählten Routen
Trotz der positiven Entwicklungen in vielen Regionen waren auch rückläufige Entwicklungen auf bestimmten Relationen zu beobachten. So verzeichnete Timocom einen Rückgang der Frachtangebote auf den Strecken:
Diese Rückgänge sind vor allem auf wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Herausforderungen und saisonale Schwankungen zurückzuführen.
Österreich: Positive Entwicklung auf wichtigen Routen
Ein besonders starkes Wachstum verzeichnete der österreichische Markt. Die Frachtangebote auf Strecken wie:
legten deutlich zu. Diese positive Entwicklung unterstreicht die Rolle Österreichs als wichtiges Bindeglied zwischen Osteuropa und Westeuropa, insbesondere im Warenverkehr zwischen Deutschland, der Schweiz und Südosteuropa.
„Die Frachtpreise werden weiter zulegen"
Gunnar Gburek, Branchenexperte bei Timocom
Transportpreise im Aufwärtstrend
Der anhaltende Kapazitätsmangel wirkte sich erwartungsgemäß auf die Transportpreise aus. Im Vergleich zu den Vorquartalen stiegen die Kosten für Frachttransporte deutlich an. Besonders betroffen sind Relationen mit hoher Nachfrage, wo Spediteure aufgrund des knappen Laderaums ihre Preise anpassen mussten. Die Preisspanne für Frachtangebote hat sich im vierten Quartal weiter ausgeweitet, insbesondere auf Strecken mit starkem Wettbewerb und hoher Dringlichkeit. Speditionen stehen daher vor der Herausforderung, wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Welche Fahrzeugtypen sind gefragt?
In Zeiten erhöhter Nachfrage nach spezifischen Transportlösungen stehen spezialisierte Sattelaufliegertypen besonders im Fokus. Der Trend geht hin zu:
Diese Entwicklungen zeigen, dass Transportunternehmen zunehmend auf flexible und vielseitig einsetzbare Fahrzeugflotten setzen müssen, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Ausblick auf das erste Quartal 2025
Laut den Prognosen von Timocom wird sich die Nachfrage im ersten Quartal 2025 weiterhin positiv entwickeln, insbesondere ab April, wenn das Frühjahrsgeschäft anzieht. Der Trend zeigt, dass Unternehmen sich auf weiterhin angespannte Marktbedingungen einstellen müssen, insbesondere hinsichtlich steigender Kosten und begrenzter Kapazitäten.
Spediteure und Verlader sind daher gefordert, ihre Transportstrategien zu optimieren, um effizient auf die Marktentwicklungen zu reagieren. Dabei rücken Themen wie digitale Prozessoptimierung, Kapazitätsmanagement und eine verstärkte Zusammenarbeit entlang der Lieferkette zunehmend in den Fokus.
Fazit: Eine Branche unter Druck, aber mit Chancen
Das Timocom Transportbarometer zeigt klar: Die Transportbranche steht vor großen Herausforderungen, bietet jedoch gleichzeitig Chancen für Unternehmen, die flexibel auf Marktveränderungen reagieren können. Wer in nachhaltige Lösungen und optimierte Prozesse investiert, kann die steigenden Anforderungen des Marktes erfolgreich meistern.