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Positive Entwicklungen, aber große Herausforderungen

Die österreichische Automobilbranche steht vor einem entscheidenden Jahr 2025, wie Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, und Klaus Edelsbrunner, Obmann des Bundesgremiums Fahrzeughandel, betonen. Trotz einer leichten Markterholung im Jahr 2024 bleiben die Herausforderungen massiv. Mit rückläufigen Zulassungen rein elektrischer Fahrzeuge und dem ambitionierten Ziel, den Marktanteil dieser Fahrzeuge bis 2025 zu verdoppeln, stehen sowohl Hersteller als auch Händler und Politik unter großem Druck.

Einfache Lösungen oder unzureichender Ansatz?

Die Branchenvertreter fordern vehement die Beibehaltung der Förderlandschaft für Elektromobilität, darunter:

  • Vorsteuerabzugsmöglichkeit und Sachbezug für batteriebetriebene Elektrofirmenfahrzeuge
  • Ankaufsförderungen für Privatkunden
  • Massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur und transparente Abrechnungssysteme

Doch reicht es aus, diese Forderungen zu stellen? Die Industrie fordert primär die Fortführung bestehender Maßnahmen, ohne jedoch konkrete Ansätze zur Schaffung langfristiger Rahmenbedingungen zu präsentieren. Es stellt sich die Frage: Geht die Verantwortung der Automobilwirtschaft über das bloße Formulieren von Wünschen hinaus?

Zu optimistische Annahmen und infrastrukturelle Engpässe

Die Automobilbranche hat Milliarden in die Elektromobilität investiert, dennoch bleiben zeitliche Annahmen zu optimistisch. Es ist offensichtlich, dass die Transformation nicht nur von technischen Innovationen, sondern auch von gesellschaftlicher Akzeptanz und Infrastruktur abhängt. Kerle und Edelsbrunner betonen zurecht, dass mehr Zeit nötig sei – für Hersteller, Verbraucher und den Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Wer trägt die Verantwortung?

Die Forderungen der Branche richten sich primär an die Politik. Dies wirft die Frage auf, ob nicht auch die Industrie selbst größere Verantwortung übernehmen müsste. Beispielsweise könnten Hersteller und Händler aktiv in den Aufbau der Ladeinfrastruktur investieren, anstatt sich ausschließlich auf staatliche Förderungen zu verlassen.

Wirtschaftliche Belastungen und politische Unterstützung

Die wirtschaftliche Lage der Fahrzeughändler verschärft die Problematik. Steigende Insolvenzen und allgemeine Teuerungen belasten die Branche zusätzlich. Während politische Unterstützung zweifellos wichtig ist, stellt sich die Frage, ob die Abhängigkeit von Fördermitteln langfristig tragfähig ist. Eine nachhaltige Transformation erfordert eine Mischung aus staatlicher Unterstützung, privater Initiative und neuen Geschäftsmodellen.

Reichen Forderungen aus?

Die Forderungen der Automobilwirtschaft nach Beibehaltung der Förderungen und einem Ausbau der Infrastruktur sind legitim, greifen jedoch zu kurz. Es braucht mehr als Appelle an die Politik:

  • Industrieinitiativen: Unternehmen könnten eigene Programme zum Ausbau der Ladeinfrastruktur aufsetzen.
  • Innovative Geschäftsmodelle: Flexible Leasingangebote oder Mobilitätsdienste könnten die Akzeptanz von E-Fahrzeugen steigern.
  • Gesellschaftliche Sensibilisierung: Die Automobilindustrie sollte mehr in Aufklärung und Vertrauen in die Elektromobilität investieren.

Die Transformation zur Elektromobilität ist eine gemeinsame Aufgabe, bei der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eng zusammenarbeiten müssen. Eine reine Auflistung von Forderungen bleibt dabei unzureichend, um die komplexen Herausforderungen zu bewältigen. Der Erfolg der Elektromobilität entscheidet sich nicht nur an politischen Maßnahmen, sondern auch an der Bereitschaft der Branche, aktiv Verantwortung zu übernehmen.

17.01.2025

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