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Starker Vorstoß für die Ladeinfrastruktur von E-Nutzfahrzeugen in Europa

v.l.n.r: Leonhard Birnbaum, CEO E.ON SE und Alexander Vlaskamp, CEO MAN Truck & Bus SE

E.ON und MAN Truck & Bus haben sich zusammengetan, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge in Deutschland und Europa entscheidend voranzutreiben. Die beiden Branchenführer planen, im Rahmen ihrer neuen Kooperation europaweit rund 170 Standorte mit etwa 400 Ladepunkten für das öffentliche Laden von Elektro-Lkw zu errichten. Allein in Deutschland sollen rund 125 Standorte entstehen, womit das bislang größte flächendeckende öffentliche Ladenetz für schwere Nutzfahrzeuge hierzulande geschaffen wird. Weitere Standorte sind in Österreich, Großbritannien, Dänemark, Italien, Polen, Tschechien und Ungarn geplant.

„Europa hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2040 um 90 Prozent zu senken. Elektromobilität ist dafür ein zentraler Schlüssel. Wir investieren massiv, um der Infrastruktur für den elektrischen Schwerlastverkehr einen entscheidenden Schub zu geben und die Weichen für eine nachhaltige Logistik und grüne Lieferketten zu stellen. Nahezu alle großen Hersteller setzen heute bei ihren Entwicklungen auf Elektromobilität. Für den endgültigen Durchbruch brauchen wir eine flächendeckende, leistungsfähige Ladeinfrastruktur, die von Anfang an europäisch gedacht ist. Wir freuen uns, hier gemeinsam mit MAN voranzugehen.“

Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE

Strategische Standorte und innovative Konzepte

Die neuen Ladepunkte werden an strategisch ausgewählten MAN-Servicestandorten installiert, vorwiegend in Industriegebieten mit hohem Lkw-Aufkommen oder in der Nähe von Autobahnen. Diese Positionierung ermöglicht es, das öffentliche Laden nahtlos in den Betriebsalltag zu integrieren. Das Design der Standorte ist speziell auf die Anforderungen elektrischer Nutzfahrzeuge zugeschnitten. Dazu gehören Durchfahrtsmöglichkeiten, sodass Lkw und Busse nicht rangieren müssen, sowie eigene Ein- und Ausfahrten für den Ladebereich, die unabhängig von den MAN-Servicebetrieben sind. Fahrerinnen und Fahrer profitieren tagsüber zudem von der vorhandenen Infrastruktur wie sanitären Anlagen und Aufenthaltsräumen.

„Damit die Mobilitätswende gelingt, benötigen wir bis 2030 rund 50.000 Ladepunkte für schwere Nutzfahrzeuge in Europa. Natürlich leisten wir als Hersteller von Elektro-Lkw dazu unseren Beitrag. Ich freue mich, dass wir mit E.ON nun einen starken Partner zur Elektrifizierung unserer Service-Standorte an unserer Seite haben. Damit legen wir einen weiteren Grundstein für ein öffentliches Ladenetz. Allerdings benötigen wir zu dessen großflächigem Aufbau weiterhin dringend die Unterstützung durch die Politik.“

Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE

Der modulare Aufbau der Standorte sieht im ersten Schritt die Installation mehrerer 400 Kilowatt-Ladepunkte vor. Damit kann ein durchschnittlicher Elektro-Lkw in rund 45 Minuten Strom für eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern nachladen. Eine spätere Umrüstung der Standorte auf das Megawatt-Ladesystem MCS ist ebenfalls geplant.

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft im Schwerlastverkehr

Bis Ende 2025 sollen die ersten 80 Standorte des neuen Ladenetzes fertiggestellt sein. Sukhjinder Singh, CEO der E.ON-Tochter E.ON Drive Infrastructure, betont: „Die Partnerschaft mit MAN Truck & Bus ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft im Schwerlastverkehr. Durch die Kombination des flächendeckenden MAN-Servicenetzes mit der Expertise von E.ON im Bereich der Ladeinfrastruktur setzen wir einen neuen Standard für die Elektromobilität im Nutzfahrzeugsektor.“

„Mit unserem neuen eTruck bringen wir in diesem Jahr das für nahezu alle Anwendungsgebiete passende Fahrzeug in die Serienproduktion. Die Resonanz ist äußerst positiv. Doch darüber, ob unsere Kunden auch wirklich vom Diesel- auf den Elektroantrieb umsteigen, entscheidet letztlich die passende Ladeinfrastruktur. Ich freue mich daher, dass wir die Elektrifizierung unseres Service-Netzwerks nun gemeinsam mit E.ON in Angriff nehmen.“

Friedrich Baumann, Vorstand für Sales und Customer Solutions der MAN Truck & Bus SE

Politische Ziele und industrielle Investitionen

Die politischen Ziele zur Dekarbonisierung des Verkehrs in Deutschland und Europa sind klar definiert: Die Bundesregierung strebt an, die Treibhausgasemissionen des schweren Straßengüterverkehrs in Deutschland bis 2030 um 55 Prozent zu senken und bis 2045 klimaneutral zu sein. Die EU hat sich darauf geeinigt, die CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2035 um 65 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu reduzieren.

Angesichts dieser Ziele investiert die Industrie massiv in Fahrzeuge und Infrastruktur. MAN treibt die Elektrifizierung seines Produktportfolios weiter voran. Der erste serienreife Elektro-Lkw mit einer Tagesreichweite von bis zu 800 Kilometern soll 2024 auf den Markt kommen. Der elektrische Stadtbus wird im kommenden Jahr ein Produktupdate erhalten, das die Reichweite verbessert. Ebenfalls 2025 plant MAN, eine erste Testflotte elektrischer Reisebusse auf die Straße zu bringen.

E.ON bietet bereits heute Zugang zu einem umfassenden Netz aus über 500.000 Pkw-Ladepunkten in Europa und unterstützt Unternehmen und Kommunen mit maßgeschneiderten Ladeinfrastrukturen und Elektrifizierungsstrategien für ihre Flotten. Die Expertise von E.ON reicht von der Finanzierungs- und Standortanalyse bis hin zum Netzanschluss. Der Ausbau und die Digitalisierung der Netze sind entscheidend für die zukünftige Versorgung mit erneuerbaren Energien und eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur.

Mit diesem ambitionierten Projekt setzen E.ON und MAN Truck & Bus ein starkes Zeichen für die Zukunft der Elektromobilität im Schwerlastverkehr und tragen entscheidend zur Erreichung der europäischen Klimaziele bei.

22.07.2024

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