Die jüngste Entscheidung des Schweizer Gesetzgebers, strombasierte grüne Treibstoffe als Beitrag zur CO2-Reduktion anzuerkennen, wirft ein grelles Licht auf die aktuellen Defizite in der EU-Klimapolitik. Während die Schweiz pragmatische und sozialverträgliche Wege zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen verfolgt, hält die EU weiterhin an einer rigiden Fixierung auf Elektrofahrzeuge fest.
EU Politik von geistigen Nichtschwimmern
Die Fixierung auf "Electric-Only" (E-Only) in der EU-Gesetzgebung hat zu einer Reihe von Herausforderungen geführt, die von Experten und politischen Akteuren gleichermaßen kritisiert werden. Allen voran steht die Frage der Rohstoffabhängigkeit: Die für die Herstellung von Batterien benötigten Rohstoffe sind größtenteils in den Händen von Ländern außerhalb Europas, was zu einer erheblichen Abhängigkeit und potenziellen Versorgungsengpässen führt. Diese Abhängigkeit birgt nicht nur wirtschaftliche Risiken, sondern auch geopolitische und soziale Bedenken.
Jürgen Roth, Chef der eFuel-Alliance Österreich, betont die Risiken einer reinen E-Only-Strategie und weist auf die massiven Arbeitsplatzverluste hin, die mit einem ausschließlichen Fokus auf Elektrofahrzeuge einhergehen könnten. Darüber hinaus kritisiert er die mangelnde Akzeptanz der Bevölkerung für diese Strategie, insbesondere bei einkommensschwachen Gruppen, für die batterieelektrisches Fahren aus Kostengründen keine attraktive Option ist.
Kehrt endlich Vernunft in die Köpfe der Politiker?
Auch politisch formiert sich Widerstand gegen die E-Only-Politik. Sowohl linke als auch konservative Parteien fordern eine Neubewertung der Politik und setzen sich für eine breitere Palette von Antriebstechnologien ein. Die Forderung nach einem effizienten Verbrennungsmotor Made in Germany findet zunehmend Unterstützung, auch innerhalb der größten Fraktion im Europäischen Parlament, der EVP.
Die Realität auf den Straßen verdeutlicht die Herausforderungen einer einseitigen E-Only-Strategie: Obwohl elektrische Fahrzeuge in manchen Ländern bereits einen bedeutenden Anteil an den Neuzulassungen haben, zeigt eine Umfrage, dass ein Verbot von Verbrennungsmotoren bei den Konsumenten auf wenig Zustimmung stößt. In Österreich und Deutschland haben Verbrennungsmotoren nach wie vor einen signifikanten Marktanteil, und die Rückkehr zu grünen Treibstoffen wie Klimadiesel und eFuel wird als vielversprechender Ansatz angesehen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Wieder einmal zeigt die Schweiz wie es läuft
Die Entscheidung der Schweiz, grüne Treibstoffe als CO2-Minderungsinstrument anzuerkennen, wird als wegweisend betrachtet und könnte der EU als Beispiel dienen. Eine flexible und pragmatische Politik, die sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert, könnte sich als effektiver erweisen als ideologisch motivierte Verbote, die in die Sackgasse führen.