Die jüngsten Entwicklungen in Stuttgart Untertürkheim und Mlada Boleslav in Tschechien sorgen bei Fans von Verbrennungsmotorautos für Aufsehen. Die CEOs von Skoda und Mercedes-Benz haben unabhängig voneinander angekündigt, dass auch nach 2030 weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor erhältlich sein werden, obwohl beide Unternehmen zuvor stark auf die Elektrifizierung ihrer Fahrzeuge gesetzt hatten.
Dies steht im Gegensatz zu den aktuellen Entwicklungen in der Nutzfahrzeugbranche, wo ab 2040 alle neu zugelassenen Fahrzeuge emissionsfrei sein müssen. Dies wurde auch von deutschen Herstellern unterstützt. Jedoch gibt es derzeit noch keine ausgereiften Konzepte für elektrifizierte LKW, die mit Diesel in Bezug auf Preis, Nutzlast, Reichweite und Ladezeit konkurrieren können, und die Ladeinfrastruktur ist unzureichend.
Hydrotreated vegetable oil HVO
Ein vielversprechender Ansatz zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Stickoxiden ist HVO, ein klimafreundlicher Dieselkraftstoff, der aus Altspeisefetten hergestellt wird und bereits in einigen europäischen Ländern eingeführt wurde. Deutschland als Europäisches Transitland muss sich bisher damit abfinden, dass Unternehmen wie die FuelMotion GmbH HVO aktuell nur in Flotten geschlossener Nutzerkreise verkaufen dürfen. Die Politik sollte diesen Weg unterstützen, da er sofort umsetzbar ist und keine zusätzlichen Kosten verursacht.
Es ist wichtig, dass die EU dies erkennt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Letztendlich entscheidet der Kunde über den Erfolg einer Technologie. Elektromobilität mag für Kurzstreckenverkehr sinnvoll sein, aber im Langstreckenverkehr bleibt der Diesel vorerst unverzichtbar. Es wäre daher falsch, die Kosten für Diesel-LKW zu erhöhen oder Strafsteuern einzuführen, da die Branche bereits unter den bestehenden Auflagen leidet.
Die Branche benötigt eine klare und realistische Zukunftsperspektive, die durch Physik, Marktwirtschaft und gesunden Menschenverstand gestaltet werden sollte.