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Der Volvo FH 460 I-Save mit Turbo Compound

Nach etwas über einem Jahr ist es Zeit für einen Wechsel an der 1TRUCKTEST Tabellenspitze. Der neue Volvo FH 460 I-Save knackt als erster Sattelzug die 23 Liter Grenze. Ab sofort sind es 22,89 Liter Diesel, die es als Durchschnittsverbrauch zu schlagen gilt.

Im Zentrum

Im Mittelpunkt zu stehen, scheint für den neuen Volvo FH 460 völlig normal zu sein. Neue Scheinwerfer, eine geänderte Front und vor allem das komplett modernisierte Cockpit mit zwei großen Displays steigern seinen Sexappeal. Obwohl auch die Sitze neu sind und kaum eine Schraube gleich zu sein scheint, wirkt der FH irgendwie vertraut, um nicht zu sagen fast ein wenig altmodisch. Zumindest im Innenraum.

Turbo Power

Aufgrund der aktuellen Gesamtsituation mit etwas Verspätung angetreten zum 1TRUCKTEST serviert der Volvo FH feinste Technologie. Der D13K liefert in der „kleinen“ Turbo Compound Version mittlerweile fast mickrig klingende 460 PS, dafür stellt er ab 900 U/min bereits 2.600Nm Drehmoment bereit. Für ausreichend Tiefgang im direkt übersetzten 12. Gang des I-Shift Getriebes sollte also gesorgt sein. Neueste I-Save Technologien wie die im I-See verbaute Extended I-Roll Funktion oder auch der neue Economy Mode versprechen in der Theoriewahre Verbrauchswunder. Ein weiteres neues Feature für den Volvo FH ist die Auto Wheel Brake, die über das Menü konfigurierbar automatisch auch die Betriebsbremse aktiviert, sollte die Leistung der VEB+ nicht ausreichen.

Schwierige Bedingungen

Bei bestem Wetter starten wir in den 1TRUCKTEST, um bereits auf den ersten Kilometern auf der A21 Richtung Vösendorf einen Vorgeschmack auf diesen Baustellen-Test zu bekommen. Schon der Weg vom Knoten Steinhäusl hinauf in Richtung Klausen Leopoldsdorf und damit dem höchsten Punkt der A21 machte klar, dass es der Volvo FH im erweiterten Economy Modus nicht eilig hat, sondern, dass die Elektronik im weiteren Verlauf auffällig bemüht ist, möglichst verbrauchsschonend zu fahren.

Technische Hürde

In brandneuen Lkw sitzend hat man sich an das Interesse anderer Fahrer längst gewöhnt, war es dann doch recht auffällig, dass ein Fahrer ständig winkte und hupte. Die Antwort dafür fand sich in einer seitlichen Klappe, die während der Fahrt aufgegangen ist obwohl sie verriegelt war. Nach einem kurzen Stopp nach der letzten Kuppe oben am Gießhübel ging es auch schon weiter. Dennoch symptomatisch für diesen Test.

Tiefentspannt

Das ruhigste Teilstück des Tages führt auf der A2 bis zur S6. Lediglich eine Tagesbaustelle zwingt zum Bremseingriff. Dafür bleibt genügend Zeit den FH zu erkunden. Auch nach der ersten halben Stunde wirken die sehr filigranen, aber doch großen Volvo Spiegel etwas ungewohnt. Vielleicht gewöhnen wir uns zu schnell an den Blick in die Displays der Rückfahrkameras. Volvo ist davon noch ein Stück entfernt, arbeitet aber laut eigener Aussage auch intensiv daran. Weiter geht es rollend bis Wiener Neustadt und der Volvo FH zeigt sich von seiner besten Seite. Lediglich das Extended I-Roll mit Pulse & Glide Funktion, also etwas Gas geben, um dann rollend wieder Geschwindigkeit abzubauen, scheint immer noch fragwürdig. Der Durchschnittsverbrauch mit knapp über 22 Litern spricht in diesem ganz leicht aber permanent ansteigenden Teilstück für sich.

Bergwertung

Wirklich interessant wird die Programmierung des neuen Eco Modus, als es den Semmering hinaufgeht. Hier wird die an sich spritzige Leistungsfähigkeit des Turbo Compound von der Elektronik gezügelt, um stets im idealen Drehzahlbereich unterwegs zu sein. Nicht zuletzt aufgrund der vollen Beladung hat man ab und zu das Gefühl, ein Verkehrshindernis zu sein – währt aber nur kurz, bis wir direkt im Anstieg in die nächste Baustelle rollen dürfen. Bei Verbrauchsmessungen ist der Einsatz des automatischen Abstandsregeltempomaten eigentlich verpönt. Der zähe Verkehr an diesem Tag lässt uns unfreiwillig sogar die neue Stop & Go Funktion testen.

Kompaktes Fahrverhalten

Wieder haben wir Zeit, uns den Details des neuen FH zu widmen. Fein ist gerade in engen Baustellen die Übersichtlichkeit des Globetrotter Fahrerhauses. Die Transparenz der Lenkung ist erfreulich. Mit ihrem etwas schwammigen Bereich um die Mittellage sorgt sie für ruhigen Geradeauslauf und arbeitet sonst sehr exakt. Ist die richtige Einstellung erst gefunden, überzeugen die Volvo Sitze durch ihren hervorragenden Langstreckenkomfort. Die Bedienung der wesentlichen Funktionen des FH ist klar und übersichtlich sortiert. Wie es heutzutage so ist, sind manche Einstellungen in Untermenüs gegliedert, deren Logik dafür durchaus einleuchtet. Völlig ohne Eingriffe kommt das automatisierte Getriebe aus, das in jeder Lebenslage, die ein verkehrsreicher Tag auf der Autobahn mit sich bringt, stets die richtige Antwort parat hat.

Die Abrechnung

Bei Kilometer 500 folgt dann die allgemeine Abrechnung. Gefühlsmäßig waren wir recht langsam unterwegs, was sich zeitlich und damit bei der Durchschnittsgeschwindigkeit kaum auswirkt. Der Verbrauch ist mit lediglich 22,89 Litern und 1,46 Litern AdBlue pro 100 Kilometern überraschend gering. Trotz denkbar ungünstiger Umstände für eine Verbrauchsfahrt zeigt sich der Volvo besonders effizient. Die Schweden haben also mit Ihren unzähligen kleinen Verbesserungen an der Aerodynamik mit verlängerten Türblättern, kleinsten Spaltmassen und natürlich neuester Elektronik ihre Zielvorgaben perfekt erreicht. Dass dabei der Fahrspaß ein wenig auf der Strecke bleibt und ein digitales Fahr Feeling aufkommt, nimmt man in Kauf. Unabhängig vom Fahrmodus kann man sich am Design des Volvo FH kaum satt sehen.

EtappekmVerbrauchkm/hTemperaturWetterWindVerkehr
Etappe 1:
Raststation Steinhäusl (A1)
- Knoten Vösendorf (A21)
4026,6873,9618 °C
Etappe 2:
Knoten Vösendorf
– Knoten Seebenstein (S6)
5222,1784,1019 °C


Etappe 3:
Knoten Seebenstein
– Knoten St. Michael (A9)
10427,6878,5617 °C


Etappe 4:
Knoten St. Michael
– Knoten Voralpenkreuz (A1)
13219,8881,8622° C


Etappe 5:
Knoten Voralpenkreuz
– Raststation Steinhäusl (A1)
16418,3284,1624° C
Gesamt:
49222,8981,40



Bergwertung:
Knoten Steinhäusl
– Abfahrt Semmering
2456,0070,5916° C



Bauart4x2 Sattelzugmaschine
Radstand3.700 mm
FahrerhausGlobetrotter Sleeper Cab, luftgefedert
AssistenzsystemeVolvo I-See mit Stop & Go Funktion, Extended I-Roll 2
AntriebsstrangD13K460TC, Reihensechszylinder Common Rail-Dieselmotor, Turbo Compound, 12.800 cm³, 345 kW / 460 PS bei 1.250 U/min, 2.600 Nm von 900 – 1.300 U/min
GetriebeI-Shift AT2612F
DauerbremseVEB+, 380 kW bei 2.300 U/min
BetriebsbremseEBS Medium, elektronisches Bremssystem, Brake Blending, Auto Wheel Brake, Scheibenbremsen rundum inkl. ABS und ASR
Achsübersetzung
i = 2,31
Reifenvo. 385/55 R 22,5, Continental EfficientPro S
hi. 315/70 R 22,5, Continental EfficientPro D
Eigengewicht7.350 kg mit gefüllten Tanks


14.10.2021

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