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Ergebnisse des TruckSymposium

Beim 16. TruckSymposium von ADAC Mittelrhein und TÜV Rheinland kamen etwa 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden, Behörden, Politik und Medien zusammen, um die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Transport- und Logistikbranche zu besprechen.

Der Moderator Prof. Dr. Dirk Engelhardt (Vorstandssprecher Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung) begrüßte unter anderem Staatssekretär Oliver Luksic vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie Staatssekretär Andy Becht von der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Weitere Teilnehmer waren hochrangige Persönlichkeiten aus verschiedenen Unternehmen und Institutionen, darunter beispielsweise TÜV Rheinland, Verdi, KRAVAG und Trailer Dynamics.

Rudi Speich, Vorsitzender des ADAC Mittelrhein, begrüßte die Podiumsgäste im Bitburger Event-Center und betonte die zahlreichen Herausforderungen, mit denen die Transport- und Logistikbranche aktuell konfrontiert ist. Die Fachvorträge und Empfehlungen der Experten sollen Orientierung geben und wurden von einem hochkarätigen Plenum aufmerksam verfolgt.

Die Ergebnisse der Fachvorträge und Diskussionen führten zu folgenden Empfehlungen und Forderungen für die Transport- und Logistikbranche:

1. Abbau des Lkw-Parkplatzmangels – Nutzung privater Möglichkeiten beschleunigen

Der Lkw-Parkplatzmangel ist eines der drängendsten Probleme im Straßengüterverkehr. Es werden bis zu 40.000 fehlende Stellplätze pro Nacht entlang der bundesweiten Autobahnen geschätzt. Angesichts der erwarteten Zunahme des Straßengüterverkehrs in den kommenden Jahren müssen der Ausbau von Lkw-Stellplätzen an Autobahnen beschleunigt und weitere private Initiativen genutzt werden, um Kapazitäten zu schaffen. Die Digitalisierung kann dabei helfen, flächensparende Lösungen zu finden.

2. Technologieoffenheit bei den CO2-Zielen im Verkehr – CO2-Einsparungen in der Bestandsflotte fördern

Da Diesel-Sattelzugmaschinen voraussichtlich noch für die nächsten 20-30 Jahre einen bedeutenden Teil des Langstrecken-Güterverkehrs ausmachen werden, ist es wichtig, technologieoffen zu bleiben. Zusätzliche technische Konzepte, wie batterie-elektrische Antriebe im Trailer, können kurz- und mittelfristig bis zu 40 Prozent CO2-Emissionen einsparen und sollten in Betracht gezogen werden.

3. Realistische Betrachtung der Elektromobilität – User Case ist entscheidend

Für gewerbliche Flotten sind Ressourcenschonung, Emissionssenkung und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen wichtig. Wasserstoff- und Elektroantriebe werden mittel- bis langfristig die Hauptantriebskonzepte sein, aber es bedarf noch technologischer Fortschritte und Fahrzeugverfügbarkeit. Kurzfristig können herkömmliche Diesel-Antriebe und Brückentechnologien wie HVO und Bio-Gas eine Rolle spielen. Die Politik solle keine zu strengen technologischen Vorgaben machen und die Transformation der Branche unterstützen.

4. Optimierung von Park- und Rastanlagen für Lkw-Fahrpersonal

Komfortable und sichere Lkw-Stellplätze sind für das Fahrpersonal wichtig, besonders vor dem Hintergrund des Fahrpersonalmangels. Österreich erprobt neue nachhaltige und serviceorientierte Rastanlagen mit Schnelladestationen und guter Versorgung für das Fahrpersonal. Ein ähnliches Konzept solle auch in Deutschland geprüft werden, um mehr Stellplätze zu schaffen und die Infrastruktur für batterieelektrische Lkw auszubauen.

5. Gemeinsamer Kampf gegen Sozialdumping im Transportgewerbe

Sozialdumping und der Mangel an Lkw-Fahrern sind Herausforderungen für die europäische Transportbranche. Sozialdumping durch Arbeitnehmerfreizügigkeit und missbräuchliche Vertragsgestaltungen führen zu starkem Konkurrenzdruck aus Osteuropa zu Lasten westeuropäischer Unternehmen – der Marktanteil osteuropäischer Unternehmen an der Transportleistung auf deutschen Straßen beträgt mittlerweile etwa 40 Prozent. Gewerkschaften und Verbände müssen zusammenarbeiten, um wirksame Maßnahmen gegen Sozialdumping aus Osteuropa zu entwickeln. Verlader sollten als Auftraggeber ihre soziale Verantwortung für die Transportkette wahrnehmen, um die Bedingungen für das Fahrpersonal zu verbessern.

6. Planungssicherheit und -beschleunigung für den Ausbau erneuerbarer Energien

Grundvoraussetzung für den Ausbau erneuerbarer Energien ist Planungssicherheit, welche nur seitens Politik und Verwaltung erzeugt werden kann. Flankierend müssen Politik und Verwaltung mutig Maßnahmen zur Planungsbeschleunigung ergreifen, auch auf Kosten von Verbandsklagerechten und Einspruchsmöglichkeiten auf lokaler Ebene. Eine leistungsfähige, bedarfsgerechte Infrastruktur der Fernstraßen ist nämlich ein übergeordnetes Gut der Daseinsvorsorge.


01.08.2023

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