Am 9. Mai gaben die Iveco Group und die Nikola Corporation bekannt, dass sie eine neue Phase ihrer Partnerschaft eintreten. Diese startete 2019 und hat das Ziel, lokal emissionsfreie schwere Lkw der Klasse 8 in Nordamerika und Europa einzuführen. Trotz Herausforderungen im Zusammenhang mit Covid-19 und der Lieferketten arbeiten die beiden Fahrzeughersteller konsequent zusammen, um batterie- (BEV) und brennstoffzellenelektrische (FCEV) Sattelzugmaschinen für den Regional- und Fernverkehr auf den Markt zu bringen.
Die beiden Unternehmen wollen nun eigene Schwerpunkte im Bereich des schweren Straßengüterverkehrs definieren. Der Fokus der Iveco Group liegt vor allem auf der Entwicklung und Vermarktung von batterie- und brennstoffzellenelektrischen Sattelzugmaschinen für den europäischen Markt. Nikola bündelt die Aktivitäten in Nordamerika und bietet den Kunden einen integrierten Ansatz, der BEV, FCEV und die Wasserstoffinfrastruktur unter der Marke Hyla umfasst.
Das Joint Venture in Ulm, Deutschland, wird von der Iveco Group übernommen. Darüber hinaus erhält die Iveco Group eine Lizenz zur Weiterentwicklung der Fahrzeugsteuerungssoftware für die gemeinsam entwickelten batterie- und brennstoffzellenelektrischen Sattelzugmaschinen. Nikola erhält von der Iveco Group die Lizenz für die Iveco S-Way-Technologie für Nordamerika und die damit verbundene Lieferung von Komponenten. Nikola wird zudem Miteigentümer des geistigen Eigentums der ersten Generation der eAchse. Diese Technologie wurde zusammen mit der Antriebsstrangmarke FPT innerhalb der Iveco Group entwickelt.
Die mit dieser neuen Phase der Zusammenarbeit verbundenen Kapitalkosten deckt die Iveco Group durch ihre verfügbare Liquidität ab, indem sie die oben genannten Posten von Nikola erwirbt. Dies hat zwar negative Auswirkungen auf die Liquidität, doch die Iveco Group geht davon aus, dass sie diese Ausgaben durch die Generierung von Cashflow auffangen kann. So soll sich das Cashflow-Ziel für 2023 nicht ändern. Die Iveco Group behält weiterhin eine bedeutende Anzahl an Nikola-Aktien. Zusammen arbeiten die beiden Firmen darauf hin, die Energiewende zur klimaneutralen Mobilität der Zukunft anzuführen.