Emissionsfreie Lkw von Daimler Truck haben erfolgreich Touren durch die alpenländische Kulisse Tirols auf Höhen von bis zu 1.560 Meter absolviert. Zum Einsatz kamen hierbei zwei Prototyp-Varianten des Mercedes-Benz GenH2 Truck mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb und eine seriennahe batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300 Sattelzugmaschine für den Verteilerverkehr.
Emissionsfrei und zuverlässig
Daimler Truck demonstriert mit den Fahrzeugen, dass die unterschiedlichen Anwendungsfälle von Kunden durch beide CO2-neutrale Antriebstechnologien optimal abgedeckt werden können. Das Unternehmen verfolgt eine Doppelstrategie bei der Elektrifizierung seines Portfolios mit Batterien und wasserstoffbasierten Antrieben.
„Antriebe auf Basis von Wasserstoff und Batterien sind für den vollständigen emissionsfreien Transport der Zukunft unerlässlich. Im Verteilerverkehr ist der batterieelektrische eActros bereits bei zahlreichen Kunden europaweit im regulären Einsatz. Für den planbaren Fernverkehr befinden wir uns mit dem eActros LongHaul auf der Zielgeraden zur Serie. In der zweiten Hälfte der Dekade folgt dann die Serienversion unseres Brennstoffzellen-Lkw GenH2 Truck für besonders herausfordernde Einsätze. Wir haben hier in Tirol gezeigt, dass beide Antriebstechnologien absolut zuverlässig und leistungsstark funktionieren“, so Dr. Dalibor Dudic, Leiter Fahrzeugprojekte Mercedes-Benz Trucks, Daimler Truck AG.
Zwei Wasserstoff-Varianten
Daimler Truck schickte gleich zwei Prototyp-Varianten des Mercedes-Benz GenH2 in Tirol auf Tour. Die mit Flüssigwasserstoff betriebene Version pendelte mehrere Tage auf einer insgesamt etwa 70 Kilometer langen Strecke zwischen Innsbruck und dem Brenner. Der Brennerpass ist mit etwa 2,5 Millionen Lkw-Durchfahrten pro Jahr eine der Hauptschlagadern des europäischen Frachtverkehrs. Für die Fahrten wurde das Gespann auf 40 Tonnen kombiniertes Gesamtgewicht beladen. Zwischen Innsbruck und dem auf 1.560 Meter Höhe gelegenen Skigebiet „Axamer Lizum“ fuhr zeitgleich ein weiterer Prototyp des GenH2 Truck, der mit gasförmigem Wasserstoff betrieben wird. So konnte der Einsatz der Brennstoffzelle auf verschiedenen Höhenniveaus in anspruchsvoller Topografie demonstriert werden. Das Fahrzeug wurde an einer betriebsinternen Wasserstofftankstelle des österreichischen Lebensmittelunternehmens MPreis betankt. MPreis produziert in einer eigenen Elektrolyseanlage in Völs grünen Wasserstoff. Dies geschieht mittels erneuerbarer Energien direkt vor Ort woraufhin der Wasserstoff Daimler Truck für Erprobungs- und Demonstrationsfahrten zur Verfügung gestellt wird.
Präferenz liegt bei flüssigem Wasserstoff
Die Präferenz von Daimler Truck liegt bei der Entwicklung wasserstoffbasierter Antriebe auf lange Sicht beim flüssigen Wasserstoff. Im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff hat der Energieträger im flüssigen Zustand eine deutlich höhere Energiedichte bezogen auf das Volumen. Das bedeutet, dass mehr Wasserstoff transportiert werden kann, wodurch die Reichweite erhöht wird. Es wird somit eine Leistungsfähigkeit erreicht, die mit der eines konventionellen Diesel-Lkw vergleichbar ist. Der Lkw ist somit für besonders flexible und anspruchsvolle Einsätze vor allem im Segment des schweren Fernverkehrs geeignet. Die wasserstoffbasierten Lkw sollen ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts in Serie produziert werden. Man will in Zukunft sogar Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometer ohne Tank-Zwischenstopp erzielen.
eActros 300
Der eActros 300 als Sattelzugmaschine absolvierte regelmäßige und praxisnahe Einsatzfahrten rund um Innsbruck. Unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Gesamtzuglänge kann das Fahrzeug alle gängigen europäischen Auflieger ziehen. Die drei Batteriepakete mit jeweils 112 kWh installierter Batteriekapazität ermöglichen eine Reichweite von bis zu 220 km. Der eActros 300 kann mit bis zu 160 kW geladen werden. An einer üblichen DC-Schnelladesäule mit 400 A Ladestrom benötigen die Batteriepakete etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden. Der Serienstart der Sattelzugmaschine ist für Herbst dieses Jahres geplant.
