Bereits seit Ende August hat die Österreichische Post in Graz zwei Mercedes-Benz eSprinter im Einsatz, die nicht nur Pakete, Briefe, Werbesendungen und Printmedien bringen, sondern während der Zustellung auch noch Feinstaubemissionen aus der Luft filtern. Das ermöglichen optimierte Feinstaubfilter in der Front der Fahrzeuge, die in Kombination mit den bereits in den Fahrzeugen vorhandenen Sauglüftern Feinstaub aus der Luft filtern. In dem Testeinsatz der vergangenen drei Monate konnten 6.395 Kilometer zurückgelegt werden, die Ergebnisse des Tests wurden nun von Mercedes-Benz Vans, den Filtrationsexpert*innen von MANN+HUMMEL und der Österreichischen Post vorgestellt. Seit August wurden an rund 60 Einsatztagen insgesamt 6.400 Milligramm Staub aus der Luft gefiltert.
„Mit dem ‚Feinstaubsauger' haben wir neue Maßstäbe für eine nachhaltige Logistik auf der letzten Meile gesetzt. Mercedes-Benz und die Österreichische Post haben in Graz eindrucksvoll gezeigt, was heute schon alles in der E-Mobilität möglich ist, wenn Automobilhersteller*innen und grüne Logistiker*innen an einem Strang ziehen. Wir werden diese Entwicklungen weiter unterstützen und in Zukunft bei der Beschaffung unserer E-Flotte berücksichtigen", erklärt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.
„Nachhaltigkeit ist fest in der Strategie von Mercedes-Benz Vans verankert. Unser Ziel ist es, nicht nur über Nachhaltigkeit zu sprechen, sondern sie in unseren Produkten erlebbar zu machen. Dies haben wir erfolgreich mit unserem Technologieträger Mercedes-Benz SUSTAINEER und dem integrierten Feinstaubfilter umgesetzt. Wir freuen uns sehr, dass wir diese nachhaltige Innovation gemeinsam mit der Österreichischen Post und MANN+HUMMEL in unserem Pilotprojekt vorantreiben und wichtige Erkenntnisse sammeln können", sagt Marcel Minter, Senior Manager Product & Business Strategy, Mercedes-Benz Vans, Mercedes-Benz AG.
„Seit über 80 Jahren trennen wir bei MANN+HUMMEL das Nützliche vom Schädlichen. Wir sind stolz, mit unserem Filtrations-Knowhow ein solch ambitioniertes Projekt zu unterstützen und für sauberere Luft in Graz zu sorgen", so Markus Kolczyk, Vice President Global Engineering Original Equipment, MANN+HUMMEL GmbH.
Durch den Einsatz der Filter in den beiden E-Fahrzeugen wird der Feinstaub quellennah, das heißt dort, wo die Feinstaubemissionen entstehen, gefiltert. Auch während der Ladevorgänge im Logistikzentrum können die zwei Fahrzeuge Feinstaub filtern und aus der Umgebungsluft aufnehmen.
Auf diese Weise leisten die Fahrzeuge einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität. Im Alltagsbetrieb hat sich gezeigt, dass die Filter ohne Einschränkungen arbeiten und den Feinstaub effektiv während der Fahrt aufnehmen. Neben der Dauerhaltbarkeit der Filter werden im Rahmen des Pilotprojekts auch die Auswirkungen auf die Fahrzeuge analysiert. Durch Druckverlustmessungen wurde die Haltbarkeit der Filter bestätigt und ein Beladungszustand von 15 Prozent festgestellt. Bisher gibt es keine Einschränkungen im Betrieb und um weitere Erkenntnisse zu sammeln, läuft das Pilotprojekt noch bis Mitte des Jahres 2023.
Bereits seit mehr als einem Jahr findet die Zustellung in Graz zu einhundert Prozent elektrisch statt, dafür sind täglich über 300 E-Fahrzeuge im Einsatz. Für das Pilotprojekt wurden zwei eSprinter der Post mit besonderen Filtern zur Reduzierung von Feinstaubemissionen ausgestattet. Die Fahrzeuge verfügen außerdem über einen Feinstaubsensor, dieser misst die Feinstaubkonzentration in der Luft und kann entsprechend die Filtrationsleistung steuern. Dadurch lassen sich die Fahrzeuge sogar als mobile Messstationen nutzen. Die Filterelemente können beim jährlichen Service entnommen und ersetzt werden.
Die beiden Fahrzeuge sind seit Ende August in der Grazer Innenstadt unterwegs und absolvieren ihre Routen im wöchentlichen Wechsel, um über die verbauten Feinstaubsensoren repräsentative Werte zur Feinstaubkonzentration zu ermitteln. Die Testfahrzeuge sind durch seitlich angebrachte Aufkleber mit der Aufschrift „Wir liefern gefilterte Luft" als solche zu erkennen.
Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) im deutschen Duisburg. Die regelmäßige Überprüfung der Filter vor Ort erfolgte durch Mercedes-Benz Vans und MANN+HUMMEL.