Lkw sind unersetzlich – leider ist der Arbeitseinsatz eines Lkw in den meisten Fällen auch mit erheblicher Lärmbelästigung verbunden. Der Lärm des städtischen Lieferverkehrs zerrt erheblich an den Nerven der Anwohner, laut Studien kann er langfristig sogar gesundheitsschädigend sein.. Dröhnende Dieselmotoren, zischende Luftfederungen und Kühlaggregate können im Konzert des städtischen Lieferverkehrs einen Schallpegel von bis zu 78 dB erzeugen – schon ab einem Dauerschallpegel von 60 dB lassen sich Stressreaktionen messen. Bereits 6 dB zusätzlich werden vom Menschen als Verdoppelung des Krachs empfunden. Aber nicht nur die Anwohner, insbesondere auch Fahrer leiden darunter.
Elektrische Lieferfahrzeuge für den städtischen Verteilerverkehr versprechen deshalb nicht nur eine Entlastung für das Klima, sondern auch einen erheblichen Gewinn an Lebensqualität für Anwohner und Fahrer. Allerdings sind bisher vor allem leichte Transporter bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit Elektroantrieb erhältlich – für viele Aufgaben im urbanen Verteilerverkehr sind diese Fahrzeuge jedoch zu schwach.
Der BAX 7.5 wurde im vergangenen Herbst mit dem Europäischen Transportpreises für Nachhaltigkeit (ETPN) ausgezeichnet. Er transportiert eine Zuladung von bis zu 3 Tonnen flüsterleise – und das bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen. Der neue BAX 7.5 ist so leise wie ein elektrischer Pkw. Aber nur, weil er muss: Unter 20 km/h und bei der Rückwärtsfahrt schaltet sich das von der EU vorgeschriebene Warngeräusch ein (Acoustic Vehicle Alerting System, AVAS), das dem Schutz von Fußgängern dient. Zudem kommt der BAX 7.5 ohne eine Luftfederung aus, die durch lautes, jähes Zischen und Schnaufen zur Geräuschkulisse herkömmlicher Lkw beiträgt. Ohne AVAS wäre der BAX nahezu geräuschlos unterwegs.
Ein besonderer Pluspunkt ist die starke Batterie (von BMW i) die dem BAX 7.5 eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern beschert. Sie kann über einen Starkstromausgang auch von einem externen Verbraucher angezapft werden – etwa einem elektrischen Kühlaggregat. Marktüblich sind Kühlaggregate, die durch einen eigenen Dieselmotor angetrieben werden und bei denen Lärm- und Abgaswerte keine gute Figur machen. In einem konkreten Anwendungsszenario kann ein Kühlkoffer mit elektrischem Aggregat bei praxisgerechter Reichweite Temperaturen von um die 4 Grad erzeugen. Eine derartige Konfiguration ist für viele alltägliche Aufgaben der städtischen Frischelogistik geeignet.
Ein Transport muss nicht zu den Stoßzeiten stattfinden. In den Niederlanden genehmigt der Staat leisen Transportfahrzeugen unter 72 dB/A eine Lieferung rund um die Uhr, sofern sie entsprechend zertifiziert sind und einen entsprechenden Aufkleber tragen. Auf diese Weise kann der städtische Verkehr wirkungsvoll entlastet werden. BAX würde die Vorgaben des sogenannten “PIEK”-Zertifikats bereits erfüllen. Der niederländische Standard wurde von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Belgien zwar übernommen, allerdings steht hierzulande eine gesetzliche Genehmigung für den geräuscharmen Nachttransport noch aus.
Die Chancen der geräuscharmen Nachtlogistik wurden bereits 2017 durch eine Studie unter Federführung des Karlsruher Institut für Technologie untersucht (“GeNaLog”) Projektpartner waren das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik und das Fraunhofer-Institut für System- und. Birgit Heizer, Leiterin der REWE-Konzernlogistik, hat sich nicht nur im Rahmen der GeNalog-Studie intensiv mit der geräuscharmen Nachtlogistik befasst: „Der Lieferverkehr in den Städten wird weiter zunehmen und als Nahversorger müssen wir uns mit alternativen Belieferungskonzepten beschäftigen“. Die Belieferung geeigneter Filialen in der Nacht habe außerdem den Vorteil, dass der Fuhrpark besser ausgelastet ist. „Die Lkw, die ich nachts im Einsatz habe, fahren dann natürlich auch tagsüber und reduzieren Lärmemissionen auch am Tage“, so Heitzer.
Jetzt testen:
Der BAX geht ab 17. Mai auf große Deutschland-Tournee: In acht Städten kann der neue elektrische Lkw aus Deutschland ausgiebig in Augenschein genommen und auch Probe gefahren werden. Für Journalisten und Blogger gibt es exklusive Testzeiten – eine frühzeitige Anmeldung lohnt sich.