Die Ankündigung von Bundesministerin Leonore Gewessler, klimafreundliche Nutzfahrzeuge besonders im Schwerverkehr zu fördern wird vom Zentralverband Spedition & Logistik begrüßt. Von Seiten des Verbandes vermisse man aber das inhaltliche Fundament und fordert eine seit langem zugesagte und über reine Ankündigungen hinausgehende Einbindung, um auch in der Substanz voranzukommen.
Im Rahmen einer inhaltlichem DIskurs, so der Zentralverband könnten politische Beschlüsse mehr Wirksamkeit erlangen. Beispielsweise stellen derzeit Elektro Lkw im Schwerverkehr, mangels Reichweite, zu hohem Batteriegewicht und der mangelnden Wirtschaftlichkeit noch keine - im großen Stil einsetzbare - Lösung dar. Um die ambitionierten Klimaziele im Verkehr trotzdem auch nur annähernd zu erreichen, müssten in den kommenden Jahren unbedingt auch Technologien wie Wasserstoff, eFuels oder Gasantriebe gefördert werden.
Darüber hinaus sei es auch Aufgabe der Politik, für Investitionssicherheit zu sorgen. Die im APA-Interview vom 11.2.2022 mit Verkehrsministerin Leonore Gewessler zitierten 45 Millionen Euro für 2022 und bis 2025 275 Millionen Euro an Förderungen für alle Nutzfahrzeuge wären nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, so Zentralverband-Präsident Alexander Friesz: „Die Logistik-Branche muss mittelfristig Milliarden in nachhaltige Technologien investieren. Die genannten Zahlen, in Verbindung mit der Ankündigung, die Förderungen umweltfreundlicherer PKWs bereits wieder zurückzufahren, sind nicht sehr vertrauensbildend. Das Risiko, dass man in sehr teure Technologien investiert und dann die Förderungen ausbleiben, ist evident und muss geklärt werden.“
Auch Zentralverband-Geschäftsführer Oliver Wagner begrüßt die heutige Ankündigung des Verkehrsministeriums grundsätzlich: „Leider vermissen wir die konkrete Ausgestaltung der besagten Förderprogramme. Wir hoffen weiterhin auf die schon lange zugesagte Einbindung der Branche in inhaltlich konstruktive Gespräche.“ Man sei aber nicht bereit, PR getriebene Maßnahmen mitzutragen, die ökologisch und ökonomisch zu kurz greifen und mittelfristig zu Problemen in der Versorgungssicherheit und Verteuerungen im Warentransport führen könnten. Das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft sei eine funktionierende Logistik und diese müsse evidenzbasiert und nachhaltig, unter Einbindung der Stakeholder, dekarbonisiert werden.