Mag. Oliver Wagner, Geschäftsführer des Zentralverbandes Spedition & Logistik meldet: „Die aktuelle Situation zeigt eines ganz klar. Ein Paketaufkommen wie im Corona-Jahr 2020 hat es in Österreich noch nie gegeben. Die heimische Kurier-Express-Paketdienstbranche (KEP) ist ihrem Versorgungsauftrag auch während der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit vorbildlich nachgekommen. Ohne sie wäre Österreich im wahrsten Sinne des Wortes stillgestanden.“
Insgesamt wurden in Österreich im vergangenen Jahr 287,1 Mio. Pakete transportiert, das sind um 41,2 Millionen oder 16,7 Prozent mehr als noch 2019. Besonders groß war der Zuwachs im B2C-Geschäft, hier stieg das Volumen um 31,1 Prozent.
Angesichts dieser Mengen ist die Anzahl der Schlichtungsfälle von insgesamt 612 äußerst gering, die RTR (Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde) bezeichnet sie in ihrem Bericht als „vernachlässigbar“. Weiters wurden von diesen behördlichen Schlichtungsfällen die überwiegende Anzahl (74%) positiv abgeschlossen.
Um Beschwerden oder Zustellproblemen effektiv nachgehen zu können, regt Wagner genaue Datenübermittlung an: „Es wird seitens der Paketdienstleister jeder Beschwerde einzeln nachgegangen. Wir ersuchen die Empfängerinnen und Empfänger möglichst konkrete Angaben zu ihrer Sendung zu machen; wie den KEP Dienstleister oder die Sendungs- bzw. Paketnummer zu nennen, damit die Nachverfolgungen rasch und problemlos möglich ist.
Gleichzeitig unterstreicht der Zentralverband Spedition & Logistik die Notwendigkeit des Dialoges mit Politik und Verwaltung: „Die COVID-Krise hat Prozesse, wie die Verlagerung vom stationären Handel zu eCommerce, deutlich beschleunigt. Dieser Trend wird anhalten. Daher ist die Politik gefordert, gemeinsam mit den KEP Dienstleistern die großen Themen wie „innovative Zustellkonzepte auf der letzten Meile“ und „Anreize für weitere Ökologisierung“ anzugehen, damit die heimische Wirtschaft und die Österreicherinnen und Österreicher nachhaltig davon profitieren können. Die Branche wünscht sich baldig konstruktive Gespräche“, so Wagner abschließend.
11.000 Unternehmen des Österreichischen Logistik-Wertschöpfungskerns beschäftigen unmittelbar 160.000 Personen. Spediteure, Transport-Umschlag-Lager-Logistik-Anbieter und Logistik-Technologie-Anbieter schaffen einen direkten Umsatz in Höhe von 33,6 Mrd. Euro.