Ein batterieelektrischer Mercedes-Benz eActros Prototyp versorgt die Gastronomie und ausgewählte Getränkemärkte im Großraum München mit Paulaner Bier. Die Traditionsbrauerei setzt den eActros testweise für den Transport von palettierten Fässern und Kisten ein. Nich nur Bier, auch alkoholfreie Getränken und Veranstaltungsinventar sowie Werbemittel wie Gläser und Krüge werden batterieelektrisch transportiert.
Die tägliche Tour startet für den E-Lkw am Logistikstandort der Paulaner GSG in Gräfelfing, am westlichen Stadtrand Münchens. Von dort aus legt er pro Tag zwischen 100 und 200 Kilometer zurück. Die Batterien des eActros werden nach den Tagestouren über Nacht auf dem Betriebshof der Paulaner Brauerei aufgeladen. Seit 2020 befindet sich der eActros in der zweiten Phase seiner 2018 gestarteten Praxiserprobung unter dem Titel „Innovationsflotte“. Paulaner vervollständigt die Testserie des E-Lkw für den schweren Verteilerverkehr. Mercedes-Benz Lkw plant den Start der Serienproduktion des eActros im Werk in Wörth am Rhein für das zweite Halbjahr 2021.
Rico Claassen, Großkundenmanagement bei Mercedes-Benz Lkw: „Unsere eActros Prototypen beweisen sich schon seit 2018 im Dauereinsatz bei verschiedenen Kunden in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Wir freuen uns sehr, dass der eActros jetzt auch für Paulaner fährt. Die Erprobung im Großraum München komplettiert nun die Kundeneinsätze unserer eActros ‚Innovationsflotte‘.“
Jörg Metzner, Geschäftsführer, Paulaner Getränke und Service GmbH: „Mit sechs Niederlassungen in der Region Oberbayern bieten wir ein Sortiment von rund 550 Getränkeartikeln und mehr als 350 weiteren Gastronomie-Artikeln und beliefern unsere Kunden bis in den Getränkekeller. Trotz aktuell geschlossener Gastronomie beliefern wir weiter je nach Bedarf unsere Kunden. Dabei spielt für uns in der Logistikkette der Aspekt umweltbezogene Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Der lokal CO2-neutrale eActros, so zeigt die Testphase, fügt sich hier ideal in unseren Anwendungsfall – dem schweren Verteilerverkehr im urbanen Raum.“
Zu den zahlreichen mit der „Innovationsflotte“ gewonnenen Erkenntnissen zählt, dass sich die rund 200 Kilometer Reichweite des eActros-Prototyps als absolut realistisch erwiesen haben – unabhängig von Zuladung, Streckenverlauf oder Topografie. Das Kühlsystem für die Ladung aber auch die Klimaanlage – beide elektrisch betrieben – haben sowohl bei extremer Hitze als auch bei winterlichen Verhältnissen ohne Einschränkungen funktioniert. Fahrer zeigen sich sehr angetan von der durchgängigen Verfügbarkeit des Drehmoments über den gesamten Geschwindigkeitsbereich hinweg.
Der eActros-Prototyp basiert auf dem Rahmen des Mercedes-Benz Actros. Darüber hinaus ist die Architektur des Fahrzeugs jedoch komplett auf den Elektroantrieb ausgerichtet. Zwei Elektromotoren nahe den Radnaben der Hinterachse bilden den Antrieb mit einer Leistung von jeweils 126 kW und einem maximalen Drehmoment von je 485 Nm. Daraus ergeben sich nach der Übersetzung jeweils 11.000 Nm. Eine Leistung, die der eines konventionellen Lkw ebenbürtig ist. Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh liefern die Energie für den eActros.
Der Serien-eActros wird dem bisherigen Prototyp in einigen Punkten – wie beispielsweise der Reichweite, der Antriebsleistung und der Sicherheit – deutlich überlegen sein. Der eActros wird als Zwei- und Dreiachser auf den Markt kommen.