„Österreich gehört bereits jetzt zu den am höchsten besteuerten Ländern im automotiven Bereich innerhalb der EU", so Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. „Der österreichische Autofahrer zahlt um ein Vielfaches mehr für die motorisierte individuelle Mobilität als dies in vielen anderen Ländern der Fall ist. Zu nennen sind neben Mineralölsteuer, diversen Mautabgaben, Sachbezug, fehlenden Abschreibungsmöglichkeiten, etc. insbesondere die in dieser Form einzigartige Normverbrauchsabgabe und die überdurchschnittlich hohe motorbezogene Versicherungssteuer. Beides Steuern, die eigentlich bereits im vorigen Jahr das letzte Mal ökologisiert wurden. Bei der NoVA steht nun aber nochmals ab 1. Juli 2021 eine Verschärfung an, erstmals auch massiv für leichte Nutzfahrzeuge, die den Unternehmen eigentlich als Betriebsmittel dienen und für die es großteils noch keine Alternativen gibt."
„Neue Steuern auf dem Rücken der Bevölkerung seien in jedem Fall abzulehnen, insbesondere solche, die sich automatisch verschärfen, wie dies nun bei der Mineralölsteuer und der Erdgasabgabe angedacht ist. Die Automobilindustrie nehme den Klimawandel ernst und stelle mit Nachdruck auf saubere Antriebstechnologien um", stellt Kerle klar. „Deshalb sei es auch sinnvoller, weiter auf Anreize zu setzen. In Österreich steige die Zahl der neuzugelassenen elektrifizierten Fahrzeuge kontinuierlich, was insbesondere auch auf die Ankaufsförderung und die steuerlichen Vorteile bei der Anschaffung eines E-Autos zurückzuführen sei. Dennoch sei klar, dass es auch noch weiterhin einen Markt für Verbrennungsmotoren geben werde, insbesondere im Nutzfahrzeugbereich, aber auch in der Gesamtflotte. Experten schätzen, dass 2030 rund die Hälfte der europäischen Fahrzeugflotte elektrifiziert, die andere Hälfte aber noch mit Verbrennungsmotoren betrieben werden", so Kerle.
„Auch die Automobilindustrie selbst könne keine weiteren Belastungen vertragen. Sie stelle nach wie vor einen der größten und bedeutendsten Wirtschaftszweige in Österreich dar. In einer Langzeitbetrachtung seien aber genau deren Produkte, nämlich das Automobil als notwendiges Mittel zur Aufrechterhaltung der individuellen Mobilität zumindest einer Steuererhöhung jährlich ausgesetzt gewesen. Jede weitere Steuerhöhung erhöht jedoch die Gefahr, dass dieser wichtige Wirtschaftszweig weiter geschwächt wird und zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen", warnt Kerle und hält abschließend fest: „Wir bekennen uns klar zu den notwendigen Klima-und Umweltschutzmaßnahmen. Sie müssen aber zielgerichtet und maßvoll sein."