Bereits 2018 präsentiert, glänzte der VW e-Crafter seither durch vornehme Zurückhaltung. Jetzt hat sich das Blatt rasant gewendet und wir geben richtig Strom!
Das aktuelle Förderprogramm der österreichischen Regierung und teils massive Unterstützung einzelner Bundesländer rückt E-Fahrzeuge in den Fokus des öffentlichen Interesses. Vor allem Unternehmer profitieren nochmals durch die Möglichkeit 14% Covid-Investitionsprämie geltend zu machen. Auf den Punkt gebracht heißt das, dass ein VW e-Crafter bei einem netto Listenpreis von 54.525,83.- Euro im Idealfall nur noch mit 31.543,94.- Euro in den Büchern steht.
Richtiger Einsatz?
Jetzt muss sich der interessierte Unternehmer nur noch überlegen, ob sein Einsatzzweck zur technischen Leistungsfähigkeit des e-Crafter passt. Mit einer entspannten Reichweite von deutlich über 100 Kilometern, die aus der 38,5 kWh Batterie generiert werden, sind 90% aller Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe in Österreich gut bedient. Selbst City-Kuriere mit hunderten täglichen Stopps kommen mit dieser Reichweite rein statistisch sogar fast zwei Arbeitstage durch.
Egal welcher Einsatz zum e-Crafter passt – er liefert jedenfalls perfekten Komfort. Vom VW-typisch aufgeräumten Fahrerarbeitsplatz bis hin zu den herrlichen LED-Scheinwerfern, vom großen Navi bis zu umfassenden Assistenzsystemen ist auch der e-Crafter stets der perfekte Begleiter im Alltag. Die Liste der Serienausstattung ist enorm und würde den Rahmen sprengen, deshalb nur ein Auszug. Serienmäßig bringt der e-Crafter etwa den ParkPilot als Einparkhilfe inklusive Flankenschutz, eine Multifunktionskamera (vorn) und eine Rückfahrkamera. Zur weiteren Serienausstattung des neuen e-Crafter gehören Features wie Chrom-Paket, Multifunktions-Lenkrad, Fernlichtassistent, eine Klimaautomatik, Sitzheizung, Geschwindigkeitsregelanlage inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer, Wärmepumpe und beheizte Frontscheibe, beheiztem Fahrersitz Komfort Plus, wobei auch der Beifahrersitz geheizt werden kann. Selbst das Navigationssystem „Discover Media“ mit Sprachbedienung und Mobiltelefon-Schnittstelle ist beim e-Crafter ohne zusätzliches Kreuzerl in der Aufpreisliste an Bord.
Vorzugsschüler
Auch wenn sich die Lithium-Ionen-Technologie enorm entwickelt hat, so ist es aktuell, und gerade bei Nutzfahrzeugen, immer noch ein Balanceakt zwischen Reichweite und Nutzlast, den Hersteller hier vollführen müssen. Mit 975 kg Nutzlast ist der große eCrafter ganz gut dabei. Etwa 300 kg Nutzlast fehlen im Vergleich zum 140 PS TDI mit Frontantrieb und Automatik. Das Ladevolumen bleibt mit 10,7 m³ exakt gleich wie bei seinen Diesel-Brüdern. Wenigstens eine Entscheidung wird dem Unternehmer abgenommen – es gibt den eCrafter nur in dieser L3H3 Konfiguration. Einziges Manko: Die Anhängelast sucht man in den technischen Daten vergeblich.
Apropos technische Daten – der Elektromotor leistet 100 kW / 136 PS. Das maximale Drehmoment beträgt 290 Nm. Übertragen wird die Kraft über ein für Nutzfahrzeuge ausgelegtes 1-Gang-Automatikgetriebe an die Vorderachse.
Leistungshunger
Nach einem ausgiebigen Arbeitstag will der e-Crafter auch wieder befüllt werden. An einer CCS-Ladestation mit 40 kW ist die Batterie nach nur 45 Minuten – oder einem kleinen Mittagessen – wieder zu 80 Prozent geladen. Wird eine AC-Wallbox mit 7,2 kW Wechselstrom genutzt, ist der Akku nach etwas mehr als fünf Stunden wieder zu 100 Prozent mit Energie versorgt. Dies ist wohl die gängigste Lösung für die Ladung über Nacht am Unternehmensstandort. Und? Wie viele Kilometer fahren Sie pro Tag? Ehrlich!
Der VW e-Crafter würde sich perfekt für den städtischen Liefereinsatz in Wien eigenen. Vom Cobenzl hinunter rekuperiert er fast bis in die Innenstadt.