Die Speditionsbranche bekam die Auswirkungen der Coronakrise schon sehr bald zu spüren: Durch die bereits früh im Jahr 2020 entstandenen Einschränkungen der Transportketten - vor allem aus China - kam es zu Lieferengpässen. Der Ausdünnung der Frequenz des Luft- und Seeverkehrs folgten weitere erhebliche Behinderungen beim Warentransport in und aus Österreich, vor allem in den Grenzregionen. Und auch die Zukunftsprognosen für die Branche schauen dementsprechend düster aus.
Alle Indikatoren stark rückläufig
Das, zeigt eine repräsentative Befragung durch das WIFO, in welcher Einschätzungen zu Geschäftslage, Nachfrage und Beschäftigung der Speditions- und Logistikbranche getroffen wurden. Konkret ist laut Auswertungen des WIFO die Erwartungshaltung der Unternehmen zu allen Indikatoren gegenüber der letzten Umfrage im Jänner stark zurückgegangen und auch die Prognosen für die kommende Zeit zeigen keine Entspannung. Dazu Alfred Wolfram, Obmann des Fachverbandes Spedition und Logistik in der Wirtschaftskammer: „Besonders besorgniserregend ist für mich, dass nur etwa ein Viertel aller befragten Unternehmen angab, über einen ausreichenden Auftragsbestand zu verfügen. Diese Zukunftsprognose ist äußerst bedenklich und wirft einen Schatten bis ins Jahr 2021.“
Dies wird von Werner Hölzl, Leiter des WIFO Konjunkturtest, bestätigt: „Die Covid-19-Pandemie mit Lockdowns und Veränderungen in den Konsumausgaben hat große wirtschaftliche Auswirkungen auf die regionale und die globale Wirtschaftsaktivität. Trotz der allmählichen Lockerungen des Lockdowns in ganz Europa kann sich dieser Schock in eine tiefe nachfrageinduzierte Rezession verwandeln. Dies wäre mit geringer Dynamik im internationalen und innerösterreichischen Transport verbunden.“
Wolfram verweist darauf, dass es ein klares Bekenntnis der österreichischen Regierung zur Transportbranche geben muss, die in den vergangenen schwierigen Wochen der Ausgangsbeschränkungen die Grundversorgung der österreichischen Bevölkerung aufrechterhalten hat.