Ungenutzte Lkw-Kapazitäten gehören zu den größten Problemen der Logistikbranche. Circa 40 Prozent der Lkw-Ladeflächen in Europa sind nicht gefüllt, womit der Branche ein Schaden von über 100 Mrd. Euro entsteht.
Das Münchner Start-up LoadFox hat neben seinem Marktplatz für die Kombination von Ladungen zu attraktiven Touren, dem LoadFox Market, nun ein weiteres innovatives Werkzeug entwickelt – den LoadFox Planner. Dieser kombiniert mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Auflieger, Zugmaschinen, Ladungen und Fahrer, erstellt daraus einen digitalen Dispositionsplan und setzt damit beim ersten Schritt der Planung an.
„Das Jobprofil des Disponenten wird sich ändern“, sagt Sebastian Sorger, CEO von LoadFox, über die Neuentwicklung. „Er wird vom klassischen Planer zum finalen Entscheider, denn der LoadFox Planner übernimmt die sehr zeitaufwändige Kombinatorik, während der Disponent die Ergebnisse prüfen, editieren oder ablehnen kann“, so Sorger weiter. Die Algorithmen hinter dem Planner lernen aus getroffenen Entscheidungen und können Muster erkennen, die den Dispositionsplan noch genauer werden lassen. Ziel des LoadFox Planners ist es, die Disponenten zu entlasten und die Profitabilität durch qualitativ hochwertige Planung zu steigern.
Sobald ein fertiger Dispositionsplan erstellt und vom Disponenten freigegeben wurde, soll der LoadFox Planner auch bei der Behandlung von Ausnahmen unterstützen. Kommt es beispielsweise zu einer Verzögerung während einer Tour aufgrund von Staus oder anderen externen Faktoren, kann dies mit wenigen Klicks im Dispositionsplan berücksichtigt werden. Hierfür können im Vorfeld vom Disponenten Regeln vorgegeben werden, die in diesen Ausnahmesituationen in Kraft treten.
Das LoadFox-Management-Team (v.l.n.r.): Peter Voringer, Carolin Schabsky, Katharina Reimann, Sebastian Sorger © Louisa Marie Summer
Mit dem LoadFox Planner hat das Unternehmen sein Geschäftsmodell, die Mitfahrzentrale für Fracht, nochmals weiterentwickelt. Anstatt nur die Auslastung eines Trucks zu verbessern, stellt der Planner die Optimierung der gesamten Flotte in den Vordergrund. So werden Disponenten schon einen Schritt früher, direkt bei der Dispositionsplanung von Zugmaschinen, Aufliegern, Fahrern und Ladungen, entlastet. Der Disponent steuert die Planerstellung anhand unternehmensspezifischer Anforderungen und optimiert somit Kosten, Auslastung, Zeit und Fahrerbedürfnisse nach firmeneigenen Strategien. Das Produkt soll als SaaS-Lösung einfach zu nutzen sein. „Effizienzgewinne konnten mit dem Prototypen bereits bei mehreren Pilotkunden nachgewiesen werden“, sagt Sebastian Sorger.