Nach der Entscheidung des deutschen Bundesverwaltungsgerichts, welches Dieselfahrverbote in Städten grundsätzlich für zulässig hält, gibt Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, Entwarnung: „In Österreich stehen keine Fahrverbote im Raum. Die Ausgangslage ist – bspw. in Wien – eine ganz andere als in den deutschen Städten: Laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) wurden in Wien 2017 an allen 13 Messstellen die EU-Grenzwerte für Feinstaub erneut klar unterschritten.“
„Klar festhalten muss man zudem, dass auch in Deutschland ausschließlich ältere Dieselfahrzeuge von der aktuellen Fahrverbots-Diskussion betroffen sind“, so Kerle. Demnach müssten sich Autofahrerinnen und Autofahrer, die einen modernen Euro-6 Diesel-Pkw besitzen, auch in Deutschland keine Sorgen darüber machen, ob sie in Zukunft aus deutschen Städten ausgesperrt werden.
Der ÖAMTC geht nun davon aus, dass in Deutschland wieder intensiv über eine Hardware-Nachrüstung für einen Teil der Diesel-Fahrzeuge diskutiert wird. Tests von ÖAMTC und ADAC zeigen, dass mittels nachträglichem SCR-Filter-Einbau Stickstoffoxid-Reduktionen bis zu 90 Prozent möglich sind. "Offen ist freilich, wer die Kosten, die auf 1.400 bis 3.300 Euro pro Fahrzeug geschätzt werden, tragen soll", erklärt Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung
Schnell wirksam und schnell umsetzbar wäre freilich eine "Grüne Welle" in Städten. "So könnten nach ÖAMTC-Schätzungen beispielsweise 20 Prozent NOx in Wien eingespart werden", hält Wiesinger abschließend fest.